«Formel 1 ist ein Zyklus» – Ferrari-Chef warnt trotz Hersteller-Boom
Geht die Formel 1 in ein goldenes Zeitalter? 2026 steigen mit Ford, Audi und Honda drei grosse Hersteller ein. Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur bleibt achtsam.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Formel 1 erlebt einen Höhenflug in Sachen Motoren-Hersteller – trotz Renault-Ausstieg.
- Mit Mercedes, Ferrari, Honda, Audi und Red-Bull-Ford sind 2026 fünf Marken dabei.
- 2028 kommt General Motors hinzu. Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur dämpft die Euphorie.
Fünf namhafte Hersteller werden ab der Saison 2026 ihre eigenen Triebwerke für die Formel 1 bauen. Mercedes und Ferrari bleiben an Bord, Honda kehrt zurück. Bei Red Bull Powertrains wird künftig Ford seinen Namen leihen. Und Audi entwickelt für sein Werksteam Sauber ebenfalls einen eigenen Antrieb.
Zudem wird General Motors für seinen Cadillac-Einsatz ab 2028 ebenfalls ein Triebwerk stellen. Dann sind es sogar sechs Hersteller, die die insgesamt elf Teams beliefern. Den Wegfall von Renault nach der Saison 2025 macht die Formel 1 in Sachen Motoren-Hersteller also eindrucksvoll wett.
Trotzdem kommen von einem der Teamchefs warnende Worte in Richtung der Königsklasse. Ferrari-Boss Frederic Vasseur freut sich zwar über den bevorstehenden Einstieg von General Motors. Zugleich bleibt der Franzose aber auch vorsichtig, was die Hersteller-Zukunft der Formel 1 betrifft.
Motorenhersteller-Boom in der Formel 1
«Es ist ein neuer Motorenhersteller für die Zukunft, und das ist gut», so Vasseur zu «RacingNews365». Zumal die Scuderia ihrerseits selbst vom elften Team profitiert – sie erhält einen Motorenkunden. Das neue Cadillac-Team wird seine Triebwerke bis zum General-Motors-Einstieg 2028 von Ferrari beziehen.
Vasseur warnt aber davor, den aktuellen Hersteller-Boom zu überschätzen. «Wir müssen alle bedenken, was in der Vergangenheit passiert ist. Die Formel 1 ist ein Zyklus», so der Ferrari-Teamchef. Er selbst habe schon einige Höhenflüge miterlebt – und auch die tiefen Täler, die danach kamen.
Vasseur warnt: «Man weiss nie, was passiert»
«Es gab ein paar Zeiten in meinem Leben, in denen die Formel 1 geflogen ist, wie 2006 und 2007. Und es gab Zeiten wie 2017 oder 2018», erinnert der Franzose an einen dieser Tiefpunkte. «Da waren wir zu einem bestimmten Zeitpunkt sicher, dass wir überhaupt nur zwei Motorenhersteller haben.»
Insofern begrüsst Vasseur den Einstieg von General Motors als Triebwerkslieferant. «Wenn sie in der Lage sind, mit einem Motor einzusteigen, ist das gut für die Weltmeisterschaft. Aber man weiss nie, was in der Zukunft passiert», warnt der Franzose. «Man hat gesehen, was mit Renault und Alpine passiert ist.»