Formel 1 – Paukenschlag in Singapur: McLaren-Heckflügel ist illegal!
Die FIA hat entschieden: McLaren darf seinen Heckflügel aus dem Aserbaidschan-GP in der Formel 1 nicht mehr einsetzen, entgeht aber einer Strafe.
Das Wichtigste in Kürze
- Die FIA hat im Flexi-Flügel-Streit in der Formel 1 eine Entscheidung getroffen.
- Der Heckflügel von McLaren, der beim Baku-Sieg verwendet wurde, wird verboten.
- Eine Strafe muss das britische Team allerdings nicht befürchten.
Glück im Unglück für McLaren im Heckflügel-Streit in der Formel 1: Einem Bericht von «Auto, Motor und Sport» zufolge hat die FIA den flexiblen Flügel für illegal erklärt. Das britische Traditionsteam darf den Flügel, mit dem Oscar Piastri den Aserbaidschan-GP gewann, so nicht mehr verwenden.
Grund dafür ist die Flexibilität des oberen Heckflügel-Elements, das auch bei aktiviertem DRS aufklappt. In Video-Aufnahmen der Onboard-Kamera war zu erkennen, wie sich die äusseren Flügel-Enden nach oben verbogen. Dadurch entstand ein Spalt zwischen den beiden Flügel-Elementen.
Der Effekt dieses Flexi-Flügel-Tricks ist geringerer Abtrieb bei hoher aerodynamischer Belastung. Die entstehenden Lücken im Flügel senken den Luftwiderstand und erhöhen so den Top-Speed. Vor allem in Baku dürfte das einen nicht zu vernachlässigenden Vorteil bedeutet haben. Diesen Vorteil darf McLaren künftig nicht mehr nutzen.
Allerdings hat der britische Rennstall auch Glück bei dieser FIA-Entscheidung: Eine nachträgliche Strafe wegen des irregulären Flügels wird es nicht geben. McLaren muss den Flügel lediglich für zukünftige Verwendungen modifizieren. Piastri darf seinen Sieg beim Aserbaidschan-GP der Formel 1 vergangene Woche also behalten.
McLaren erwartet Gleichbehandlung in der Formel 1
Bei McLaren ist man sich nach dem FIA-Urteil keiner Schuld bewusst – der Flügel sei legal, so das Team. «Unser Heckflügel in Baku hat dem Reglement entsprochen und alle FIA-Tests zur Verformung bestanden», teilt man mit. «Wir haben nach unseren Gesprächen mit der FIA proaktiv angeboten, einige kleinere Anpassungen am Flügel vorzunehmen.»
Zugleich betont der Rennstall auch, dass man ähnliches Vorgehen auch bei Grenzfällen an anderen Autos erwartet. «Wir rechnen damit, dass die FIA ähnliche Gespräche mit anderen Teams in Bezug auf die Konformität ihrer Heckflügel führen wird.» Welche Teams das sein sollen, erläutert das Team nicht näher.