Formel 1: Russland-Geschäfte? Firma hinter Haas-Team unter Beschuss
Wirbel rund um das Team Haas in der Formel 1! Die US-Firma hinter dem Rennstall wird beschuldigt, wirtschaftliche Sanktionen missachtet zu haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Haas Automation soll Geschäfte mit russischen Unternehmen machen.
- Die US-Firma bestreitet die Vorwürfe vehement.
- Eigentümer und Gründer Gene Haas gehört das Team Haas in der Formel 1.
Im März 2022 kommt es in der Formel 1 zum Knall. Nach Russlands Einmarsch in der Ukraine handelt das Team Haas umgehend und wirft seinen russischen Fahrer Nikita Mazepin raus.
Auch die Zusammenarbeit mit Sponsor Uralkali, einem in milliardenschweren, russischen Bergbauunternehmen, wird beendet. In der Netflix-Serie «Drive to Survive» sagt Haas-Chef Günther Steiner damals: «Keine Russen mehr in unserem Team.»
Formel 1: Haas-Eigentümerfirma unter Beschuss
In der Folge werden sämtliche Verbindungen zu Russland unterbrochen – zumindest heisst es das offiziell. Ein neuer Bericht wirft jetzt aber Fragen auf. Im Zentrum des Geschehens: Gene Haas, der Eigentümer des Teams in der Formel 1.
Dem 70-Jährigen gehört die US-Firma Haas Automation, welche Werkzeugmaschinen herstellt. Brisant: Laut dem Economic Security Council of Ukraine (ESCU) macht Haas mit seinem Unternehmen Geschäfte mit der russischen Rüstungsindustrie. Das berichtet «PBS».
«Wir waren überrascht, dass Haas Automation selbst jetzt seine direkten Lieferungen nach Russland fortsetzt.» Das sagt Denys Hutyk, Fachberater des ESCU. Er war bei den Ermittlungen dabei.
Zur Erinnerung: Seit dem ersten Einmarsch russischer Truppen im Jahr 2014 haben die USA zahlreiche Sanktionen gegen Russland verhängt. Zuletzt wurden sie weiter verschärft.
Die Geschäfte laufen offenbar über Abamet Management, einen offiziellen Vertriebspartner in Russland und Belarus. Laut Hutyk habe der Distributor viele Kunden innerhalb der Rüstungsindustrie.
«Wir können die Beschreibung der tatsächlichen Produkte nachverfolgen, die von Abamet an russische sanktionierte Unternehmen geliefert wurden. Haas-Ausrüstung, die Abamet aus den USA gekauft hatte, wurde an mit Sanktionen belegte russische Firmen verkauft», so Hutyk.
Der ESCU soll Monate damit verbracht haben, Beschaffungs- und Zolldatenbanken zu durchforsten. Fazit: Haas Automation beliefert mehrere russische Waffenhersteller mit hochpräzisen CNC-Maschinen.
Haas Automation bestreitet Vorwürfe
Laut dem «PBS»-Bericht seien zwischen März und Oktober 2022 insgesamt 18 Maschinen nach Russland gelangt. Kostenpunkt: Rund drei Millionen Dollar.
Bei Haas Automation will man von den Anschuldigungen nichts wissen. Vizepräsident Peter Zierhut weist die Vorwürfe entschieden zurück: «Haas liefert keine Maschinen, Ersatzteile oder sonstiges mehr an Unternehmen in Russland. Anderslautende Aussagen sind falsch.»