Formel 1: Wird Australien-GP in Zukunft in der Nacht gefahren?
Der Australien-GP gehört in der Formel 1 seit langem fest zum Kalender. Künftig könnte das Programm aber geändert werden – mit einem Rennen in der Nacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Australien-GP könnte in Zukunft zu einem Nachtrennen werden.
- Davon erhofft man sich mehr TV-Zuschauer in Europa und in den USA.
- Allerdings wären dafür erhebliche Investitionen an der Strecke notwendig.
Seit 1996 gastiert die Formel 1 mittlerweile jährlich im Albert Park von Melbourne. Lange war der Australien-GP sogar der traditionelle Saisonauftakt der Königsklasse. Diesen Status hat Melbourne mittlerweile eingebüsst – populär ist das Australien-Gastspiel nach wie vor.
Allerdings leidet das Kult-Event seit seiner Grand-Prix-Premiere unter den mässigen TV-Zuschauerzahlen. In den frühen Morgenstunden am Sonntag sind die Einschaltquoten in Europa stets bescheiden. Für US-Fans findet das Rennen gar mitten in der Nacht statt.
Formel 1 bei Nacht brächte mehr Zuschauer
Um dagegen Abhilfe zu schaffen, liegt nun ein neuer Plan auf dem Tisch: Künftig könnte der Australien-GP bei Nacht stattfinden. Mit einer Verschiebung der Startzeit um sechs bis sieben Stunden könnten sowohl US-Fans als auch europäische Zuschauer einschalten.
«Wir haben schon darüber diskutiert», bestätigt Formel-1-CEO Stefano Domenicali gegenüber «The Age». «Es ist eine Frage der Investitionen, aber es könnte durchaus attraktiv sein. Mit so viel Planungszeit kann man sich überlegen, was das Beste ist.»
So viel Planungssicherheit wie jetzt hatten die Organisatoren noch nie: Bis 2035 ist der Vertrag der Formel 1 mit dem Grand-Prix-Kurs in Melbourne gültig. Und Strecken-Chef Paul Little bestätigt das grundlegende Interesse an einem Nachtrennen.
Nachtrennen in Melbourne noch keine Option
«Es wäre ein herausragendes Spektakel – aber auch grossartig, um das Formel-1-Publikum zu erreichen», so Little zur «Herald Sun». «Aber wir müssten die Infrastruktur aufstellen, um ein Nachtrennen auszutragen.»
Der aktuelle Stand lasse das aber nicht zu. «Wir könnten kein Nachtrennen austragen, selbst wenn wir es wollten. Nicht ohne einen signifikanten Arbeitsaufwand, um die Beleuchtung sicherzustellen. Aber wir werden uns damit befassen», verspricht Little.