Dänen-Legende: «Djokovic gibt vor, ein anderer Mensch zu sein»
Der ehemalige Wimbledon-Sieger Frederik Nielsen kann mit den Medien-Auftritten von Novak Djokovic nichts anfangen. Der Däne glaubt, der Serbe spiele etwas vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor Wimbledon-Start kritisiert ihn der dänische Wimbledon-Doppel-Sieger Frederik Nielsen.
- «Er versucht sich selbst und der Welt zu zeigen, dass er ein anderer Mensch ist.»
- Der Serbe lässt sich bei einem Show-Match in Hurlingham davon nicht beeindrucken ...
Die Titel-Jagd geht nach den French Open in Wimbledon weiter. Auf dem Londoner Grün will Novak Djokovic Grand-Slam-Sieg Nummer 24 klarmachen.
Djokovic spielt derzeit in anderen Sphären, ist auch beim dritten Major des Jahres der unumstrittene Top-Favorit. Mit einem Triumph in Wimbledon würde der Serbe in Federers Wohnzimmer zu Roger aufschliessen. Der Schweizer gewann das Turnier acht Mal, Nole steht derzeit bei sieben.
Allerdings: Neben und nach Spielen kann der Serbe noch dazulernen – glaubt zumindest der dänische Ex-Tennis-Star Frederik Nielsen.
Der Doppel-Wimbledon-Sieger von 2012 lobt die Medienarbeit von seinem Landsmann Holger Rune. «Er ist ehrlich und steht zu sich selbst. Er findet gute und witzige Antworten, und ich finde, dass er auch im Fernsehen gut auftritt.»
Er vergleicht ihn mit Nick Kyrgios, der ebenfalls keine Angst habe, etwas von sich zu geben.
Anders Nole – von dessen Interviews und Auftritten ist Nielsen überhaupt kein Fan. Im Gegenteil: Er glaubt, dass der Serbe etwas vorspielt.
«Ich mag Novak in vielen Punkten wirklich, aber es nervt mich, dass er nicht für sich selbst einsteht. Er versucht sich selbst und der Welt zu zeigen, dass er ein anderer Mensch ist, als er wirklich ist. Ich glaube nicht, dass er das braucht.»
Kurz nach Kritik: Djokovic verzückt beim Interview!
Bevor es in Wimbledon losgeht, gönnte sich Djokovic nach Roland Garros eine Pause. Das gestrige Show-Match gegen Francis Tiafoe in Hurlingham war Noles erster Auftritt seit Paris.
Ob Kritiker Nielsen zugeschaut hat? Denn: Der 36-Jährige überzeugte nicht nur im Spiel, wo er Top-Ten-Spieler Tiafor bezwang. Sondern fand auch beim Platz-Interview «gute und witzige Antworten».
Novak wurde auf sein berühmtes Ritual angesprochen – ob er hier in Hurlingham das Gras auch schon probiert habe?
«Ich esse nur Wimbledon-Gras», scherzt der Weltranglisten-Zweite.