Djokovic sorgt an French Open mit politischem Statement für Wirbel
Der Serbe Novak Djokovic äussert sich bei den French Open zu den Unruhen im Kosovo. Nach seinem Auftaktsieg schreibt er eine Botschaft für die TV-Zuschauer.
Das Wichtigste in Kürze
- Novak Djokovic zieht an den French Open souverän in Runde zwei ein.
- Nach seinem Sieg gegen Aleksandar Kovacevic sorgt der Serbe für Wirbel.
- Auf einer TV-Kamera platziert er ein politisches Statement.
Tennisstar Novak Djokovic nutzt seinen Auftaktsieg bei den French Open für eine politische Botschaft. Und das sorgt in Paris für Wirbel.
Nach dem klaren Dreisatz-Erfolg gegen Aleksandar Kovacevic schreibt er «Kosovo ist das Herz Serbiens. Stopp der Gewalt!» auf die Linse einer TV-Kamera. Meist unterschreiben die Spieler auf den grossen Plätzen nach Siegen mit ihrer Signatur.
Hintergrund der Aktion von Djokovic sind die jüngsten Unruhen im serbisch dominierten Norden des Kosovos. Militante Serben hatten gegen die Einsetzung neuer Bürgermeister in Zvecan und weiteren Gemeinden protestiert. Dabei wurden 30 Soldaten der von der Nato geführten Kosovo-Schutztruppe KFOR verletzt.
Das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien erkennt die Eigenstaatlichkeit seiner einstigen Provinz nicht an und verlangt die Rückgabe.
Droht dem Serben eine Strafe?
Im Netz wird Djokovics Statement unterschiedlich aufgenommen. Einerseits stösst der Tennisspieler auf Unterstützung. Andererseits wird es auch als Provokation angesehen und verursacht Empörung. Einige Stimmen fordern sogar die Disqualifikation des 35-Jährigen.
Heikel: Gemäss «L'Équipe» sind politische und religiöse Botschaften bei den French Open untersagt. Ob dem «Djoker» eine Strafe droht, ist unklar. Bisher haben sich die Verantwortlichen nicht geäussert.
Djokovic: «Würde es jederzeit wieder tun»
«Als Serbe tut es mir weh, was im Kosovo passiert, unsere Leute wurden aus dem Gemeindeamt vertrieben». Das sagt Djokovic am Montag serbischen Medien zufolge im serbischen Teil seiner Pressekonferenz zu der Botschaft. «Als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens» fühle er sich «verpflichtet, Unterstützung für unser Volk und ganz Serbien zu zeigen».
Auf die Frage, ob er Sanktionen vonseiten der Turnier-Veranstalter befürchte, antwortet der 22-fache Grand-Slam-Sieger: «Weiss ich nicht. Aber ich würde es jederzeit wieder tun.»
Sportlich geht es für den Serben am Mittwoch weiter. In der zweiten Runde trifft er in Paris auf den Ungarn Marton Fucsovics.