Roger Federer: «Werde nie vergessen, was Nadal für mich getan hat»
An der Seite von Rafael Nadal lässt Roger Federer den Emotionen nach seinem Rücktritt freien Lauf. Jetzt spricht der Schweizer über den denkwürdigen Moment.
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Federer beendet am Laver Cup in London seine glorreiche Laufbahn.
- Mit Rafael Nadal weint der Schweizer Händchen haltend und hemmungslos.
- Die beiden langjährigen Rivalen verbindet eine tiefe Freundschaft.
Rafael Nadal war offenbar eine der ersten Personen, die Roger Federer über sein Karriereende informiert hatte. Das verrät der Schweizer im Interview mit der «New York Times».
«Ich habe Nadal nach den US Open angerufen, um ihm meinen Rücktritt mitzuteilen. Ich wollte es ihm sagen, bevor er Pläne ohne den Laver Cup macht», bekräftigt der gebürtige Basler.
Die Vorstellung, noch einmal gemeinsam auf dem Platz zu stehen, gefiel dem Spanier. «Rafa sagte mir: ‹Ich werde alles unternehmen, um bei dir zu sein›», so der Maestro.
Und so kam es, dass Nadal trotz Kniebeschwerden und einer hochschwangeren Frau nach London reiste.
Emotionen-Bild geht um die Welt
Der Rest ist Geschichte. Beim Laver Cup beendete Federer an der Seite seines Kumpels eine unglaubliche Laufbahn. Gemeinsam liessen sie ihren Emotionen nach dem letzten Ballwechsel freien Lauf. Das Bild, welches die beiden völlig aufgelöst, Händchen haltend und weinend zeigt, ging um die Welt.
Federer: «Ich habe Rafa berührt und auf diese Weise insgeheim ‹Danke› gesagt. Es war so schön, als wir dort sassen und die Musik spielte und der Fokus mehr auf Ellie Goulding lag.» In diesem Moment habe sogar vergessen, dass er fotografiert werde.
«Hat gezeigt, wie viel wir uns bedeuten»
Über zwei Jahrzehnte haben sich Roger Federer und Rafael Nadal auf dem Court duelliert. Daraus entstand eine enge Freundschaft, die sie mit ihrem letzten Auftritt noch einmal zementiert haben.
«Es war eine schöne und unglaubliche Geschichte für uns, für den Sport und für das Tennis. Das hat gezeigt, wie viel wir einander bedeuten. Wir haben bewiesen, dass wir in einer harten Rivalität koexistieren können», so Federer.
Es habe besser geendet, als er es sich je hätte vorstellen können, sagt der 41-Jährige. «Es war eine unglaubliche Leistung von Rafa, und ich werde nie vergessen, was er in London für mich getan hat.»