Krebsforscher entdecken bahnbrechendes DNA-Reparatur-Protein

Ein neu entdecktes Protein könnte die Krebsforschung revolutionieren. Kanadische Wissenschaftler haben ein Eiweiss gefunden, das DNA-Schäden reparieren soll.

Das DNA-Reparatur-Protein DdrC könnte möglichweise zu einem Durchbruch in der Krebstherapie führen. 8Symbolbild) - Pixabay

Wissenschaftler der Western University in Kanada haben jüngst das Protein «DNA Damage Repair Protein C» (DdrC) in einem Bakterium entdeckt. Dieses extrem widerstandsfähige Bakterium Deinococcus radiodurans überlebe selbst hohe Dosen schädlicher UV-Strahlung, wie «BILD.de» berichtet.

Robert Szabla von der Canadian Light Source (CLS) vergleicht die Fähigkeit des Bakteriums mit einem American Football-Spieler. «Er würde sich in jedem Spiel verletzen, aber dann über Nacht wieder vollständig gesund werden», erklärt er laut «BILD.de».

DNA-Reparatur im Schnelldurchlauf

DdrC spiele eine Schlüsselrolle im Heilungsprozess: Es suche entlang der DNA nach Brüchen und neutralisiere den Schaden, sobald es ihn entdecke. Zudem signalisiere es der Zelle, dass eine Reparatur nötig sei.

Das Protein soll DNA-Schäden reparieren können. - x.com/@SeanElwell24

Das Besondere an DdrC sei seine Eigenständigkeit, es brauche keine Unterstützung von anderen Proteinen bei der DNA-Reparatur. Die Forscher vermuten, dass es theoretisch in jeden Organismus eingebracht werden könne.

Hoffnung auf Impfstoff gegen Krebs

Das Protein könnte in Zukunft möglicherweise zur Entwicklung eines Krebsimpfstoffs beitragen. Auch in der Gentechnik sehen Forscher Einsatzmöglichkeiten, wie «CHIP» berichtet.

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Erste Experimente zeigten vielversprechende Ergebnisse. Bei E. coli-Bakterien habe die Resistenz gegen UV-Strahlung um das 40-fache gesteigert werden können, so «CHIP».

Die Forscher betonen jedoch, dass noch viele weitere Studien notwendig sind. Sie wollen die genaue Funktionsweise und mögliche Anwendungen von DdrC vollständig verstehen.

DdrC als Allrounder?

Neben der Krebsforschung sehen Wissenschaftler auch Potenzial in der Landwirtschaft. DdrC könnte helfen, Pflanzen widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse zu machen, wie «n-tv.de» berichtet.

Theoretisch ist ein Einsatz von DdrC auch in der Landwirtschaft denkbar. (Symbolbild) - Keystone

Robert Szabla und sein Team vermuten, dass in Deinococcus radiodurans noch weitere nützliche Proteine schlummern. Diese könnten für die menschliche Gesundheit und die Umwelt von Bedeutung sein.

Die nächsten Forschungsphasen beinhalten unter anderem eine detaillierte Analyse der 3D-Struktur von DdrC. Ziel ist es, die genaue Funktionsweise des Proteins zu entschlüsseln.