Ein Handy besteht aus über 60 Elementen, darunter befinden sich auch kritische Rohstoffe. Wer sein altes Telefon recycelt, schont Ressourcen.
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Gemäss der Eidgenössischen Kommunikationskommission, welche sich auf den Mobilitätsbericht von Ericsson bezieht, gab es Ende 2022 weltweit 8,4 Milliarden Mobilfunkkundinnen und -kunden. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Mobiltelefone sind in der Schweiz weit verbreitet und werden rege genutzt.
  • Für ihre Herstellung werden Rohstoffe wie Kupfer, Nickel oder Kobalt benötigt.
  • Solche kritischen Mineralien sind für die Weltwirtschaft von besonderer Bedeutung.
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Egal ob für Nachrichten, zum Telefonieren oder für die Internetnutzung: Das Handy ist für die meisten kaum aus dem Alltag wegzudenken. In der Schweiz besitzen 92 Prozent aller Erwachsenen ein Smartphone, wie eine Studie des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Deloitte zeigt. Der Grossteil der Handybesitzer braucht das Gerät täglich.

Damit ein Mobiltelefon hergestellt werden kann, braucht es unterschiedliche Rohstoffe. Gemäss der Deutschen Rohstoffagentur handelt es sich dabei um über 60 Elemente. Über 50 davon sind Metalle, darunter beispielsweise Aluminium, Kupfer, Nickel und Kobalt.

Aufeinandertreffen der Rohstoffe in Ihrem Handy

Aluminium ist ein vielseitiges Metall mit einer Kombination aus Eigenschaften, die es ideal für den Einsatz in Smartphones machen. Es wird häufig für die Herstellung von Gehäusen und Rahmen verwendet. Die hohe Widerstandsfähigkeit schützt das Endprodukt und das Innenleben des Telefons vor Beschädigungen. Gleichzeitig ist Aluminium leicht, was zur Reduzierung des Gesamtgewichts des Smartphones beiträgt.

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Kupfer kommt auch in Akkukabeln vor. - Pexels

Ein weiteres wichtiges Metall bei der Smartphone-Herstellung ist Kupfer. Es ist ein exzellenter elektrischer Leiter und wird daher insbesondere für die Herstellung von Leiterplatten benötigt. Diese kann man sich als das Gehirn oder das zentrale Nervensystem eines Mobiltelefons vorstellen. Kupferleitungen werden auf den Leiterplatten verwendet, um die elektronischen Komponenten zu verbinden und die Datenübertragung zu ermöglichen.

Nickel und Kobalt für den Handyakku

Was wäre das Smartphone ohne funktionstüchtigen Akku. Damit dieser produziert werden kann, braucht es Nickel. Das Metall unterstützt eine höhere Energiedichte, was zu einer verbesserten Betriebsdauer des Smartphones führt. Nickel wird unter anderem in Kanada, Australien und Neukaledonien gewonnen.

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Für die Herstellung von Smartphones braucht es zahlreiche Rohstoffe. - Pexels

Ein weiterer entscheidender Bestandteil der Batterie ist Kobalt. Es wird in den Kathoden der Akkus eingesetzt, um ebenfalls eine hohe Energiedichte und eine stabile Leistung zu gewährleisten. Kobalt ist ein Nebenprodukt der Kupfer- und Nickelproduktion.

Ressourcen schonen dank Handy-Recycling

Sämtliche der erwähnten Metalle gehören zu den sogenannten kritischen Rohstoffen. Als solche werden Rohstoffe von grosser wirtschaftlicher Bedeutung bezeichnet, bei denen ein hohes Risiko von Versorgungsunterbrechungen besteht. Für ein einzelnes Gerät mögen zwar gewichtsmässig nicht viele Rohstoffe benötigt werden, für die globale Millionenproduktion hingegen schon. Allein im Jahr 2022 wurden weltweit 1,28 Milliarden Smartphones verkauft.

Die gute Nachricht? Handys lassen sich recyceln, wodurch wertvolle Ressourcen geschont werden können. So lässt sich beispielsweise Kupfer theoretisch immer und immer wieder ohne Qualitätsverluste in den Produktionskreislauf zurückführen. Gemäss dem Deutschen Kupferinstitut verbraucht das Recycling des Metalls sogar bis zu 85 Prozent weniger Energie als die Kupfergewinnung aus Erzen.

In der Schweiz lassen sich Telefone in den meisten Geschäften wieder abgegeben, in denen sie auch verkauft werden. Noch ressourcenschonender ist es selbstverständlich, sein Gerät möglichst lange im Einsatz zu haben. Wer sein Smartphone also lange und effizient nutzt und anschliessend richtig entsorgt, leistet einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltigere Zukunft.

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