Welchen Rechtsschutz brauche ich beim Autokauf?

Redaktion
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Bern,

Der Kauf eines Autos geht mit zahlreichen Verpflichtungen einher, darunter der Versicherungspflicht. Dazu kann sich ein separater Rechtsschutz lohnen.

Rechtsschutz
Vor allem bei Unfällen schützt ein spezieller Verkehrsrechtsschutz. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Strassenverkehr kommt es besonders häufig zu Rechtsstreitigkeiten.
  • Spezieller Verkehrsrechtsschutz schützt vor allem bei Unfällen.

In der Schweiz wurden laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) im Jahr 2022 insgesamt 18'396 Unfälle mit Personenschaden gezählt. Der Grossteil dieser Unfälle geht mit der Frage nach der Schuld einher. Zwar fährt sich auch so mancher Autofahrer alleine in den Strassengraben, doch häufig sind Unfälle fremd verursacht.

Ein solcher Unfall kann leicht passieren: Eine halbe Sekunde Unaufmerksamkeit beim Abbiegen kann genügen, um den von hinten kommenden Velofahrer zu übersehen. Ebenso schnell ist ein Auffahrunfall an der Ampel passiert, der beim Vordermann ein Schleudertrauma auslöst. Darum sollte zum Autokauf auch immer entsprechender Rechtsschutz gehören.

Besitzen Sie eine Rechtsschutzversicherung?

Versicherungen für den Autokauf

Grundsätzlich verpflichtend ist für Halter eines Fahrzeugs lediglich die Auto-Haftpflichtversicherung. Ohne Vorlage einer solchen Versicherungspolice erteilt das Strassenverkehrsamt keine Zulassung. Die Haftpflichtversicherung deckt Schäden ab, die der Halter/Fahrer an Dritten verursacht.

Die meisten Autofahrer entscheiden sich anstelle der reinen Haftpflichtversicherung für eine Teil- oder Vollkaskoversicherung. Diese deckt auch Schäden am eigenen Fahrzeug ab.

Vollkaskoversicherung
Die Vollkaskoversicherung deckt zusätzlich selbstverursachte Schäden ab. - Pexels

Je nach Umfang der Police gehören dazu zum Beispiel Schäden durch Umweltereignisse und Vandalismus. Stürzt bei einem heftigen Sturm ein abgebrochener Ast auf das Autodach und verursacht eine Delle, springt die Versicherung ein.

Die Vollkaskoversicherung deckt zusätzlich selbstverursachte Schäden ab. Dies ist vor allem bei Neuwagen sinnvoll. Zum Beispiel, wenn der teure neue Wagen im Parkhaus durch falsches Einparken eine Delle bekommen hat.

Warum sich eine Rechtsschutzversicherung zusätzlich lohnt

Manche Autohalter fragen sich, warum sie trotz Haftpflichtversicherung zusätzlichen Rechtsschutz benötigen. Die Verkehrsrechtsschutzversicherung ist nicht vorgeschrieben, doch sie bietet zusätzlichen Schutz. Denn die Rechtslage ist nicht immer klar.

Ein Beispiel: Zwei Autos sind an einer Kreuzung zusammengestossen. Beide Fahrer geben dem jeweils anderen Fahrer die Schuld, denn keiner will der Schuldige sein. Selbst wenn die eigene Haftpflichtversicherung den Schaden deckt, wird doch meist die Versicherungsprämie im Anschluss stark erhöht.

Unfall
Im Falle eines Unfalls kann eine gute Rechtsschutz bares Geld wert sein. - Pexels

Dazu deckt sie eben nicht die Schäden am eigenen Auto. Ist die Schuldfrage nicht offensichtlich, kommt es in diesem Fall vermutlich zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung. Diese verursacht für beide Seiten hohe Kosten.

Denn sie benötigen einen Anwalt, der ihr Recht vor Gericht vertritt. Und im Falle einer Niederlage müssen die gerichtlichen Kosten übernommen werden. Hier kommen leicht vierstellige Beträge zusammen, die die Rechtsschutzversicherung übernimmt.

Für wen lohnt sich der Verkehrsrechtsschutz?

Verkehrsrechtsschutz wird von den Versicherungen getrennt vom privaten Rechtsschutz angeboten. Dies liegt daran, dass längst nicht jeder regelmässig im eigenen Fahrzeug im Strassenverkehr unterwegs ist. Und viele Berufstätige einen Firmenwagen fahren. Dann übernimmt die Firma den Rechtsschutz.

Der Abschluss der Verkehrsrechtsschutzversicherung lohnt sich vor allem für Berufspendler, die täglich mit dem Auto im dichten Verkehr unterwegs sind. Auch Menschen, die häufiger längere Strecken (zum Beispiel zu Familienbesuchen) fahren, profitieren vom Rechtsschutz.

Städte
Für Menschen in Großstädten ist der Abschluss einer Rechtsschutzversicherung wahrscheinlich von größerem Nutzen. - Pexels

Nicht zuletzt lohnt sich ein Blick in die Statistiken des TCS: Demnach kommt es in den Regionen Zürich und Genf wesentlich häufiger zu Rechtsstreitigkeiten im Verkehr. Als im Espace Mittelland und im Tessin. Wer im Grossraum Zürich wohnt, profitiert vermutlich eher vom Rechtsschutz als jemand, der im ländlichen Tessin lebt.

Für Wenigfahrer lohnt sich Rechtsschutz nur selten

Wer ländlich lebt und nur selten mit dem Auto fährt, hat natürlich ein geringeres Risiko, in Unfälle verwickelt zu werden. Das Gleiche gilt für Stadtbewohner, die in erster Linie mit öffentlichen Verkehrsmitteln und mit dem Velo unterwegs sind.

Hier muss jeder für sich abwägen, ob sich die Ausgaben für den zusätzlichen Rechtsschutz lohnen.

Kommentare

User #3122 (nicht angemeldet)

Bemerkenswert, diese Selbstüberschätzung der rechtspopulistischen Raser.

User #3122 (nicht angemeldet)

Bemerkenswert, diese Selbstüberschätzung der Rechtspopulisten.

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