Edward Snowden: Das Leben und die Karriere des Whistleblowers
Der ehemalige CIA-Mitarbeiter Edward Snowden machte 2013 weltweit Schlagzeilen. Damals veröffentlichte er geheime Informationen zur US-Regierung.
Das Wichtigste in Kürze
- Edward Snowden arbeitete für zahlreiche Sicherheits-Firmen.
- 2013 veröffentlichte er pikante Unterlagen zu amerikanischen Überwachungsmassnahmen.
- Seither lebt Snowden zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn im Exil in Moskau.
Der inzwischen im Exil lebende Edward Snowden veröffentlichte 2013 pikante Details über die Überwachungssysteme der amerikanischen und britischen Regierung. Sein Mut zur Aufdeckung wurde mit zahlreichen Auszeichnungen belohnt.
Studienabbruch und erste CIA-Arbeitserfahrung
Im Jahr 1983 kam Edward Snowden im Bundesstaat North Carolina zur Welt. Aufgrund einer Erkrankung schloss er die Schule nicht ab. Stattdessen belegte er am Community College diverse Informatikkurse.
2003 meldete sich Snowden bei der amerikanischen Armee an, um im Irak-Krieg zu dienen. Ein Trainingsunfall machte dieses Vorhaben jedoch unmöglich, weshalb er ein Jahr später für eine Einrichtung der NSA als Wachmann arbeitete.
Sein Studium in Informatik brach Edward Snowden im Jahr 2005 komplett ab und begann stattdessen beim Geheimdienst CIA zu arbeiten.
Erster Kontakt mit geheimen Unterlagen
Im selben Jahr sammelte Snowden erste Arbeitserfahrungen bei der CIA in der IT-Branche. Dort arbeitete er als Techniker und war verantwortlich für die IT-Sicherheit. Der talentierte US-Amerikaner stieg schnell auf, sodass er 2007 an der diplomatischen Vertretung der USA in Genf teilnehmen konnte.
Snowden hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Zugriff auf zahlreiche geheime Unterlagen. Als er sich allerdings noch mehr Zugang zu geheimen Dokumenten verschaffen wollte, wurde er 2009 zurück in die USA geschickt.
Nach seiner Arbeit bei der CIA war Snowden kurzzeitig bei der Technikfirma Dell in Japan angestellt. Noch im selben Jahr wechselte der Whistleblower jedoch seinen Job, um fortan für die Beratungsfirma Booz Allen Hamilton zu arbeiten.
Edward Snowden beschliesst, Dokumente zu veröffentlichen
Die Firma Booz Allen Hamilton wurde von der NSA zur Überwachung des Internets beauftragt. Bereits seit einiger Zeit hatte Snowden Zweifel an seiner Arbeit und deren Rechtmässigkeit.
Er überlegte sich die Veröffentlichung der Dokumente damals aber, weil er mit Barack Obama als neuen US-Präsidenten Hoffnung schöpfte. Dieser liess die Überwachungen der US-Bürger allerdings genauso weiterlaufen, wie zuvor schon George W. Bush.
Die extremen Massnahmen zur Überwachung waren ausschlaggebend für Snowden, ebendieses Vorgehen aufzudecken. Zugang zu den später veröffentlichten Unterlagen hatte der IT-Techniker dank seiner Anstellung bei Booz Allen Hamilton.
Die Firma beschloss Edward Snowden zu künden, als diese von der Veröffentlichung erfuhren. Sie distanzierten sich von ihrem ehemaligen Mitarbeiter und versprachen, bei den Ermittlungen mitzuwirken.
Das Leben im russischen Exil
Nachdem am 9. Juni 2013 bekannt wurde, dass Edward Snowden für die Bekanntmachung der kontroversen Überwachungsmassnahmen verantwortlich war, begab er sich auf die Flucht.
Er stellte zahlreiche Asylanträge in diversen Ländern, 21 der angefragten Länder lehnten seine Anträge ab. Nach langem Hin und Her gewährte im Russland schlussendlich Asyl.
Im Oktober 2020 erhielt er eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis. Am 26. September 2022 verlieh ihm dann der russische Präsident Wladimir Putin per Unterzeichnung eines Dekrets die russische Staatsbürgerschaft.
2017 heiratete er seine Freundin Lindsay Mills, mit der er im Dezember 2020 einen Sohn bekam.
Ehrungen und Auszeichnungen
Seit der Aktion Snowdens wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. 2014 verlieh man ihm beispielsweise den Julia-und-Winston-Award. Dies ist ein Big-Brother-Preis, der eigens für Edward Snowden ins Leben gerufen wurde.
Im selben Jahr erhielt Snowden unter anderem den Berliner Preis für Zivilcourage, den Fritz-Bauer-Preis oder den Right-Livelihood-Award. Letzterer gilt als alternativer Nobelpreis. Für den tatsächlichen Friedensnobelpreis wurde er am 29. Januar 2014 nominiert.
Seine Arbeit und das Risiko, welches er mit der Veröffentlichung der Unterlagen in Kauf nahm, wurde in vielen Bereichen geehrt. Unter anderem durch Ehrenmitgliedschaften. Ausserdem wurde die Krebsart Cherax Snowden nach ihm benannt.