Joe Biden: Erster Demokraten-Abgeordneter fordert sein Rücktritt
Nach dem Debatten-Debakel fordert der erste demokratische Abgeordnete öffentlich den Rücktritt von Joe Biden.
Das Wichtigste in Kürze
- Joe Biden steht seit der desaströsen TV-Debatte stark unter Druck.
- Nun fordert erstmals ein demokratischer Abgeordneter seinen Rückzug.
Der desaströse Aufritt von Joe Biden beim Fernsehduell gegen Donald Trump sorgte in den Reihen der Demokraten für Panik. Jetzt hat erstmals ein Abgeordneter der Partei öffentlich den Rückzug des Präsidenten als designierter Präsidentschaftskandidat gefordert.
Lloyd Doggett aus Texas nahm in einer öffentlichen Stellungnahme Bezug auf das TV-Duell und sagte: «Es ist Biden nicht gelungen, effektiv seine vielen Errungenschaften zu verteidigen».
Doggett betonte, dass sich Biden im Gegensatz zu Trump in erster Linie immer für das Land eingesetzt habe. «Ich bin deshalb zuversichtlich, dass er die schmerzhafte und schwierige Entscheidung treffen wird, sich zurückzuziehen.»
Der Politiker erwähnte auch, dass er seine Entscheidung, «diese starken Vorbehalte öffentlich zu machen», nicht leichtfertig getroffen habe. «Und sie schmälert in keiner Weise meinen Respekt für alles, was Präsident Biden erreicht hat.»
In den vergangenen Tagen forderten zwar Demokraten aus den hinteren Reihen öffentlich einen personellen Wechsel. Aber die bekanntesten Gesichter der Partei haben sich bislang mit allzu harscher Kritik zurückgehalten.
Auch Pelosi macht sich Gedanken über Joe Biden
Joe Biden hatte in der TV-Debatte äusserst unsicher gewirkt, schweifte mehrmals ab und gab teilweise verworrene Antworten. Viele Demokraten fragen sich seither, ob der 81-Jährige der richtige Kandidat ist, um gegen Trump anzutreten.
Während ihm in den vergangenen Tagen mehrere prominente demokratische Politiker wiederholt den Rücken stärkten, nehmen kritische Stimmen zu. Auch die frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, äusserte sich am Dienstag gegenüber «MSNBC» überraschend offen.
Pelosi meinte, es sei eine «berechtigte Frage, ob Bidens Auftritt nur eine Episode gewesen sei oder eine Gesamtverfassung» aufzeige. Die Demokratin nahm Joe Biden aber gleichzeitig auch in Schutz: «Diese Frage kann man sich aber bei beiden Kandidaten stellen, also auch bei Trump.»
Pelosi betonte weiter, es sei schwer, mit Trump zu debattieren, da der Republikaner andauernd lüge. «Beide Kandidaten müssen in der Frage nach ihrer Eignung für das Präsidentenamt einer gleich kritischen Betrachtung unterzogen werden.»