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Republikaner Mitt Romney zwischen Held und Verräter

Patrick Nüscheler
Patrick Nüscheler

USA,

Nach dem gescheiterten Impeachmentverfahren gegen Präsident Trump gerät Senator Mitt Romney in die Kritik. Republikaner bezeichnen ihn gar als Verräter.

Amtsenthebungsverfahren in den USA
Dieses Videostandbild zeigt Mitt Romney, republikanischer Senator für den Bundesstaat Utah, der im Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Trump im Senat im Kapitol spricht. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Impeachmentverfahren gegen Trump ist beendet – der Präsident wird im Amt bleiben.
  • Mitt Romney war der einzige Republikaner, welcher für die Amtsenthebung gestimmt hatte.
  • Für diese Entscheidung erhielt der Senator viel Lob, aber auch viel Kritik.

Das Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump ist zu Ende. Der Senat stimmte mit 48 zu 52 Stimmen gegen die Anklage wegen Amtsmissbrauch des US-Präsidenten. Doch die Wogen gehen weiter hoch: Jetzt steht der Senator Mitt Romney im Kreuzfeuer.

Der republikanische Senator von Utah war nämlich der einzige Republikaner, welcher für Trumps Amtsenthebung stimmte. Dafür erhielt der ehemalige Präsidentschaftskandidat viel Lob, aber ebenso viel Kritik.

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Der Republikaner Mitt Romney ist gelegentlichter Kritiker von Trump. Bei den Präsidentschaftswahlen 2012 trat er vergebens gegen Barack Obama an. (Archivbild) - Keystone

Mitt Romney: Verräter oder Held?

Auf demokratischer Seite wird Romney nach dem Verfahren als Held gefeiert, der auf der richtigen Seite der Geschichte stehen werde. Für die Republikaner ist er ein Verräter und ein heimlicher Demokrat. Viele Twitter-User äusserten ihre Unzufriedenheit über Romneys Haltung mit dem Hashtag «#MittRomneyisaDemocrat» (Mitt Romney ist ein Demokrat).

Präsident Donald Trump und sein Sohn Donald Trump Junior äusserten auf Twitter ebenfalls scharfe Kritik gegenüber Mitt Romney. Trump Junior forderte sogar, dass Romney aus der Partei ausgeschlossen werde.

Der Mormone Romney war sich im Klaren darüber, dass er mit seinem Votum eine Kontroverse auslösen würde. «Mir ist bewusst, dass es Leute in meiner Partei gibt, die meine Entscheidung heftig missbilligen werden, und in manchen Kreisen wird man mich vehement anprangern.»

Der Senator von Utah konnte es sich jedoch leisten seine Stimme gegen Donald Trump zu erheben. Romney ist, anders als seine Parteikollegen, nicht finanziell von der republikanischen Partei abhängig. Ausserdem sind die Mormonen, Romneys loyalste Wählerschaft, Trump gegenüber ohnehin sehr abgeneigt.

Ein Held für Demokraten

Auf der anderen Seite feiern Demokraten seinen Mut, gegen Präsident Trump einzustehen. Elizabeth Warren, welche momentan für die Präsidentschaft im Jahr 2020 kandidiert, bedankte sich bei Mitt Romney für seinen «patriotischen Akt» auf Twitter.

Romney sprach über sein Verhalten als einer der schwierigsten Entscheidungen, die er je getroffen habe. Doch der Senator sieht sich selbst auf der richtigen Seite. «Mit meinem Votum werde ich meinen Kindern und ihren Kindern sagen, dass ich meiner Pflicht nach besten Kräften nachgekommen bin.»

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