Schluss mit X: Elon Musk verliert Werbekunden – und beschimpft sie
Mehrere Werbekunden haben wortwörtlich ein X hinter Elon Musks Plattform gesetzt und sich von ihr distanziert. Der Unternehmer hat sie daraufhin beschimpft.
Das Wichtigste in Kürze
- Im November stellten mehrere Firmen ihre Aufträge zu Werbeeinblendungen auf X ein.
- Die ehemaligen Werbekunden möchten nicht mit Hassreden in Verbindung stehen.
- Elon Musk beschimpfte die abgesprungenen Firmen bei einer Konferenz.
Mitte November kursierte ein Beitrag auf der Plattform X, in dem es hiess, jüdische Organisationen würden «Hass gegen Weisse» verbreiten. Nachdem Plattform-Inhaber Elon Musk den Post als «tatsächliche Wahrheit» betitelte, stellten mehrere grosse Unternehmen ihre Werbeanzeigen auf der Seite ein.
Unter anderem Coca Cola, Microsoft, Apple und IBM schalteten ihre Ads ab. Sony und Warner Bros. gingen sogar so weit, keine neuen Inhalte mehr zu veröffentlichen.
Verbaler Angriff auf Bob Iger und ehemalige Werbekunden
Zwar hat Musk seinen Kommentar in dem Beitrag mittlerweile als Fehler bezeichnet. Doch statt Schadensbegrenzung zu betreiben, beschimpft er nun die Werbekunden, die ihn verlassen haben.
Bei einer Konferenz der «New York Times» ging er explizit Disney-Chef Bob Iger an und äusserte gegenüber den abtrünnigen Werbekunden: «Wenn jemand versucht, mich mit Anzeigen zu erpressen? Mich mit Geld zu erpressen? Go f*ck yourself!»
Elon Musk räumte ein, dass ein Boykott der Werbekunden X «killen» würde. Die Schuld dafür läge jedoch bei den abgesprungenen Werbetreibern – diese müssten sich dann öffentlich rechtfertigen.
Kommen 75-Millionen-Verlust auf Musk zu?
Die Unternehmen hatten ihre Werbeeinblendungen unter anderem auch deshalb zurückgezogen, weil ihre Ads neben rechtsorientierten Posts ausgestrahlt wurden.
Wie die «New York Times» berichtete, könnte X durch den Boykott bis Jahresende 75 Millionen US-Dollar verlieren. Das entspräche etwa 66 Millionen Franken. X beziffert den möglichen Verlust auf elf Millionen Dollar.