Schulmassaker: Joe Biden besucht Hinterbliebene in Uvalde

Keystone-SDA
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USA,

US-Präsident Joe Biden und First Lady Jill Biden besuchten am Sonntag betroffene Familien nach dem Schulmassaker in Uvalde.

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US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill sprechen bei ihrem Besuch in Texas mit Schulleiterin Mandy Gutierrez und Superintendent Hal Harrell nach dem Schulmassaker. Evan Vucci/AP/dpa - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schock in Uvalde ist nach dem Schulmassaker nach wie vor riesig.
  • Jetzt haben US-Präsident Joe Biden und First Lady Jill Biden den Ort in Texas besucht.
  • Sie verbrachten mehrere Stunden mit Angehörigen der Todesopfer und Überlebenden.

Nach dem grausamen Schulmassaker an einer Grundschule im Bundesstaat Texas hat US-Präsident Joe Biden die betroffene Gemeinde Uvalde besucht. Biden und seine Ehefrau Jill verbrachten am Sonntag (Ortszeit) mehrere Stunden mit Angehörigen der Todesopfer und mit Überlebenden des Amoklaufs. Das Treffen fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Die Bidens legten Blumen vor der Schule nieder, an der ein 18-Jähriger 19 Kinder und zwei Lehrerinnen erschossen hatte. Ausserdem trafen sie Einsatzkräfte und besuchten einen Gottesdienst. Die Gemeinde sieht das zögerliche Vorgehen der Polizei beim Schulmassaker als kritisch an. Das US-Justizministerium will das Vorgehen der Polizei nun untersuchen.

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Joe Biden besuchte zusammen mit seiner Frau am Sonntag den Trauerort in Texas nach dem Schulmassaker. - Keystone

Der Angreifer hatte sich mit Schülern und Lehrern in Klassenräumen eingeschlossen und dort mit einem Sturmgewehr das Schulmassaker angerichtet. 17 weitere Menschen wurden verletzt. Der Täter wurde am Ende von der Polizei erschossen. Über sein Motiv ist bislang nichts bekannt.

Kinder riefen verzweifelt mehrmals bei der Polizei an

Am Freitag hatte die Behörde für öffentliche Sicherheit in Texas neue Ermittlungsergebnisse vorgestellt, die für Fassungslosigkeit sorgten: Demnach waren 19 Polizisten im Flur vor dem Klassenraum postiert, in dem sich der Amokläufer mit Schülern verschanzt hatte. Die Beamten unternahmen aber mehr als 45 Minuten lang keinerlei Versuche, in den Raum einzudringen und den Amokläufer zu stoppen.

Stattdessen warteten sie auf Verstärkung, obwohl Kinder mehrfach verzweifelt bei der Polizei anriefen, um Hilfe zu bekommen. Erst nach mehr als 75 Minuten drangen Einsatzkräfte in das Klassenzimmer ein und töteten den Amokläufer.

Die neuen Erkenntnisse zum Ablauf sorgten für einen Aufschrei, vor allem bei den Familien der Opfer. Mehrere Angehörige warfen der Polizei vor, sie hätten Leben retten können, wenn sie nicht derart lange gewartet hätten.

Der Direktor für öffentliche Sicherheit in Texas, Steven McCraw, hatte am Freitag eingeräumt, es sei ein Fehler der Beamten gewesen. «Es war die falsche Entscheidung. Punkt», sagte er. «Dafür gibt es keine Entschuldigung.»

US-Justiz will Vorgehen der Polizei während Schulmassaker untersuchen

Das US-Justizministerium kündigte am Sonntag an, das Vorgehen der Polizei zu untersuchen. Der Bürgermeister von Uvalde, Don McLaughlin, habe darum gebeten. Ziel der Untersuchung sei, ein unabhängiger Bericht über das Vorgehen der Sicherheitsbehörden an jenem Tag zu erstellen.

Der Bericht solle am Ende veröffentlicht werden. Um mögliche rechtliche Konsequenzen für einzelne Beamte geht es demnach also nicht.

Der Präsident und die First Lady trafen in Uvalde neben den Familien der Opfer auch Sanitäter, Psychologen, Feuerwehrleute und Polizisten. Biden hat sich bislang nicht zu den Erkenntnissen über den Polizeieinsatz geäussert.

Der Demokrat machte bei seinem Besuch in Uvalde kein öffentliches Statement. Biden reagierte lediglich auf einen Zuruf. Als jemand aus der Menge rief «Tun Sie etwas», entgegnete Biden: «Das werden wir.»

Das Schulmassaker von Uvalde hat die Debatte über eine Verschärfung der Waffengesetze in den USA einmal mehr angefacht. Viele Republikaner sperren sich seit Jahren gegen strengere Regularien, wie etwa ein Verbot von Sturmgewehren.

Die USA haben seit langem mit einem gewaltigen Ausmass an Waffengewalt zu kämpfen. Im Jahr 2020 waren Schusswaffenverletzungen Todesursache Nummer eins für Kinder und Jugendliche in den USA, noch vor Verkehrsunfällen.

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