Trump-Regierung macht Tempo bei Erdölbohrungen in Naturschutzgebiet
Die Trump-Regierung macht in Sachen Erdölbohrungen vorwärts: Nun können Unternehmen ihr Interesse an Parzellen in einem Naturschutzgebiet in Alaska anmelden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Trump-Regierung fördert Erdölbohrungen in einem Naturschutzgebiet in Alaska.
- Das Innenministerium rief Unternehmen auf, ihr Interesse an Bohrungen anzumelden.
- Die Anmeldung ist eine Vorstufe für eine spätere Versteigerung von Bohrlizenzen.
Die Regierung des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump will bei geplanten umstrittenen Erdölbohrungen in einem Naturschutzgebiet in Alaska Fakten schaffen.
Das Innenministerium rief Unternehmen am Montag auf, ihr Interesse an Bohrungen in bestimmten Landparzellen im Arctic National Wildlife Refuge anzumelden. Der Schritt erfolgt rund zwei Monate vor dem Amtsantritt des neugewählten Präsidenten Joe Biden. Dieser ist gegen Erdöl- und Erdgasbohrungen in der Region.
Das Innenministerium hatte im August grünes Licht für Bohrungen in der Küstenregion im Norden des Bundesstaates Alaska gegeben. Es ist die Heimat für Eisbären, Rentiere und viele andere Tiere. Das sorgte umgehend für scharfe Kritik von Umweltschützern.
Trumps Regierung fördert Erdölindustrie
Nun kündigte das Innenministerium eine 30-tägige Phase an. In dieser können Unternehmen ihr Interesse an bestimmten Parzellen in einem knapp 650'000 Hektar grossen Gebiet anmelden. Das ist eine Vorstufe für eine spätere Versteigerung der Bohrlizenzen. Das entsprechende Dokument soll am Dienstag offiziell veröffentlicht werden.
Der US-Kongress hatte vor drei Jahren grundsätzlich Bohrungen in dem Naturschutzgebiet genehmigt. Damals hatten Trumps Republikaner die Mehrheit in beiden Kongresskammern. Seit Anfang 2019 haben die Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus.
Trump ist ein erklärter Klima-Skeptiker und Förderer der heimischen Erdölindustrie. In seiner Amtszeit hat er zahlreiche Umweltauflagen gelockert, um der Wirtschaft entgegenzukommen. Der neugewählte Präsident Biden dagegen, der das Amt am 20. Januar antreten soll, hat den Klimaschutz zu einem seiner obersten Politikziele ausgerufen.
Trump hat seine Niederlage gegen Biden bei der Wahl vom 3. November bislang nicht eingestanden. Der Präsident spricht ohne Belege von angeblichem Wahlbetrug und hat eine Reihe von Klagen eingereicht.