US-Wahlen: Trump beschimpft Harris als «geistig beeinträchtigt»
Bei einem Auftritt anlässlich der US-Wahlen ist Donald Trump in Wisconsin ausfällig gegenüber seiner Konkurrentin Kamala Harris geworden.
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump sprach anlässlich der US-Wahlen im Swing State Wisconsin zu seinen Anhängern.
- Dabei wurde er ausfällig gegenüber Kamala Harris.
- Grund dafür war ein Besuch der Präsidentschaftskandidatin an der Grenze zu Mexiko.
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seine demokratische Rivalin Kamala Harris als «geistig beeinträchtigt» beschimpft.
«Joe Biden wurde geistig beeinträchtigt. Kamala wurde so geboren», sagte Trump am Samstag (Ortszeit). Der Republikaner sprach vor seinen Anhängern in der Kleinstadt Prairie du Chien im Bundesstaat Wisconsin.
Mit Blick auf das im Wahlkampf besonders umstrittene Thema Migration sagte er: «Sie wurde so geboren. Und wenn man darüber nachdenkt, hätte nur ein geistig beeinträchtigter Mensch zulassen können, dass dies unserem Land passiert.»
US-Kleinstädte wie Prairie du Chie hätten «Angst vor Migranten», sagte Trump bei seinem Wahlkampfauftritt. Sie würden «die Menschen in den Vereinigten Staaten von Amerika vergewaltigen, plündern, stehlen, brandschatzen und töten».
Trumps Anschuldigungen sind erneut nicht faktenbasiert
Über illegale Einwanderer, die er als «Tiere» bezeichnete, sagte Trump, sie würden Minderheiten und Gewerkschaftsarbeitern die Arbeitsplätze wegnehmen. Weiter sagte er: «Sie werden in deine Küche kommen und dir die Kehle durchschneiden.»
Trumps Anschuldigungen waren rassistisch gefärbt und durch keinerlei Fakten gestützt. Damit reagierte er offenbar auf einen Besuch von Harris an der Grenze zu Mexiko, über den er sichtlich verärgert schien.
Kamala Harris kann bei Grenzbesuch punkten
Harris hatte bei dem Besuch im Bundesstaat Arizona Entschlossenheit bei der Umsetzung eines verschärften Einwanderungsrechts demonstriert. Die USA hätten «die Pflicht, an unserer Grenze Regeln aufzustellen und sie durchzusetzen», sagte sie am Freitag in Douglas. Sie nehme diese Verantwortung «sehr ernst».
Die Einwanderungspolitik ist aus Sicht der Republikaner ein schwacher Punkt in Harris' Bilanz als Stellvertreterin von US-Präsident Joe Biden. Eine Mehrheit der Menschen gibt an, dass sie Trump vor den US-Wahlen im November mehr vertrauen als ihr. Ihr Besuch an der US-Grenze zu Mexiko war daher auch eine Gelegenheit, bei diesem wichtigen Wahlkampfthema zu punkten.
Trump beschwerte sich nun darüber, dass auch der konservative Sender Fox News über Harris' landesweit übertragenen Auftritt berichtet hatte. «Es sollte ihnen nicht erlaubt sein, darüber zu berichten», sagte Trump. Die Vizepräsidentin selbst attackierte der Rechtspopulist als «Lügnerin».
Umfragen zu US-Wahlen weiterhin knapp
Harris verbrachte unterdessen den Samstag auf einer Benefizveranstaltung in San Francisco in Kalifornien. Dort sagte sie, Trump benutze «dieselbe lahme Strategie, die wir seit Jahren vernehmen». «Bei dieser Wahl geht es um zwei sehr unterschiedliche Visionen für unser Land. Und wir sehen diesen Kontrast auf der Wahlkampftour», sagte sie.
Harris hat den republikanischen Rivalen im Kampf bei den US-Wahlen stark in die Defensive gebracht. Trotzdem deuten die Umfragen weiter auf ein äusserst knappes Rennen bei der Präsidentschaftswahl am 5. November hin.
Am Ende dürften auch bei den diesjährigen US-Wahlen die Ergebnisse aus den sogenannten Swing States, über den Wahlsieger entscheiden. Der Swing State Wisconsin gehört zu einer Gruppe von insgesamt sieben US-Bundesstaaten, in denen das Rennen besonders knapp ist.