Wegen George Floyd: US-Bürgermeisterinnen lesen Trump die Leviten
Der Tod des Afroamerikaners George Floyd löste grosse Demonstrationen aus. Auch Bürgermeister diverser Städte schiessen nun gegen den Präsidenten der USA.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit einigen Tagen wird in den USA gegen Rassismus protestiert.
- Chicagos Bürgermeisterin findet klare Worte gegen Donald Trump.
- Sie fordert gar eine Entschuldigung des Präsidenten.
In den USA finden seit einigen Tagen landesweite Anti-Rassismus-Demonstrationen statt. Grund ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd. Trump bezeichnete diese Ausschreitungen als «Akte von inländischem Terror» und kündigte an, Soldaten in die betroffenen Städte zu entsenden.
Die Bürgermeisterin von Chicago, Lori Lightfoot, fand eine klare Antwort auf Trumps Ansage: «Was ich Donald Trump sagen will, beinhaltet zwei Worte. Sie beginnen mit F und hören auf mit U.»
Lightfoot: «Schwarz zu sein sollte kein Todesurteil sein»
Trumps Aussagen zu George Floyd und den Protesten seien gefährlich, meint die Bürgermeisterin. «Ich fühle mich wütend, ich fühle mich krank und habe eine Reihe anderer Emotionen auf einmal», so Lightfoot. «Schwarz zu sein in Amerika sollte kein Todesurteil sein. Wir sollten nicht um das Leben unserer jungen Menschen fürchten.»
'I pray for a new day in our nation when we have eradicated these plagues that we face: COVID-19 and racism' — Chicago's Mayor Lori Lightfoot calls out Pres. Trump for inciting violence and trying to 'inflame racist urges' for political gain pic.twitter.com/9DgJM9NDPj
— NowThis Impact (@nowthisimpact) June 1, 2020
Sie fordert eine Entschuldigung vom Präsidenten. «Als Präsident der Vereinigten Staaten dazu aufzurufen, Menschen auf der Strasse zu erschiessen, das bereitet mir Sorgen. Und ehrlich gesagt, jeder sollte darüber besorgt sein. Das ist keine Führung, das ist Feigheit.»
Tod von George Floyd löst Unmut bei Politikern aus
«Er will das Versagen der demokratischen Lokalpolitiker aufzeigen. Sein Ziel ist es, zu polarisieren, die lokale Regierung zu destabilisieren und rassistische Triebe zu entfachen. Und wir können ihn absolut nicht siegen lassen», macht die erste afroamerikanische Bürgermeisterin der Stadt ihrem Ärger Luft.
Lightfoot war mit ihrer Aussage jedoch nicht die erste Bürgermeisterin, die Trump in diesem Zusammenhang kritisierte. Keisha Lance Bottoms, Bürgermeisterin von Atlanta schoss ebenfalls gegen den Präsidenten.
«Er sollte einfach aufhören zu reden. Das ist wieder genau wie in Charlottesville», so Lance Bottoms. «Er spricht und macht es noch schlimmer. Es gibt Zeiten, in denen man einfach still sein sollte und ich wünschte, er würde einfach still sein.»