Amnesty sieht Kriegsverbrechen durch Ruanda-nahe Rebellen im Kongo

Ruanda-nahe Rebellen sollen laut Amnesty im Konto Kriegsverbrechen begangen haben.

Kongolesische Soldaten halten Protestierende zurück
Kongolesische Soldaten halten Protestierende zurück - AFP

Die Organisation Amnesty International sieht Belege für Kriegsverbrechen durch die mutmasslich von Ruanda unterstützte M23-Rebellengruppe im Osten der Demokratischen Republik Kongo. In einem am Freitag veröffentlichten Bericht rekonstruierten die Menschenrechtsexperten mittels Zeugenaussagen mindestens 20 Tötungen und 66 Vergewaltigungen binnen weniger Tage im November in der ostkongolesischen Provinz Nord-Kivu. «Das Ausmass und die Brutalität der Massenvergewaltigungen sind besonders schockierend», hiess es.

Es deute vieles darauf hin, dass die M23-Rebellen systematisch Zivilisten bestraften und erniedrigten, die sie der Zusammenarbeit mit verfeindeten Rebellen verdächtigten, erklärte Amnesty. Diese Kriegsverbrechen könnten Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen, hiess es weiter.

Die 2012 gegründete M23-Bewegung besteht zumeist aus ehemaligen Soldaten der kongolesischen Armee. Seit knapp einem Jahr greifen die Rebellen im Ostkongo wieder Zivilisten und die kongolesische Armee an. Das Militär machte M23 bereits mehrfach für die Tötung von Hunderten Zivilisten in Nord-Kivu verantwortlich.

Nach Militärangaben sollen am Donnerstagabend 356 ruandische Soldaten die Grenze überquert haben, um M23-Rebellen Unterstützung zu leisten. Das Nachbarland Ruanda weist solche Vorwürfe stets zurück, obwohl etwa UN-Experten in der Vergangenheit Belege für eine Unterstützung vorgelegt hatten. Unter anderem die EU und die USA haben Ruanda aufgefordert, ihre Unterstützung für die Rebellen einzustellen.

Im von Gewalt zerrissenen Ostkongo sollen nach Angaben der USA insgesamt etwa 130 unterschiedliche bewaffnete Gruppen aktiv sein; vielen von ihnen geht es um die Kontrolle wertvoller Bodenschätze wie Kupfer, Kobalt, Gold und Diamanten. Den UN zufolge gibt es im Ostkongo mehr als fünf Millionen Binnenflüchtlinge.

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