Nato zieht Teil ihrer Soldaten aus Irak ab
Ein Sprecher hat es bestätigt: Die Nato zieht ein Teil ihrer Soldaten aus dem Irak ab. Damit reagiert das Militärbündnis auf die Spannungen im Nahen Osten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Nato zieht ein Teil ihrer Soldaten aus dem Irak ab.
- Dies bestätigt ein Sprecher am Dienstag in Brüssel.
Nach der Bundeswehr zieht wegen der Spannungen im Nahen Osten nun auch die Nato einen Teil ihrer Soldaten zeitweise aus dem Irak ab. Das bestätigte ein Sprecher des Militärbündnisses am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.
Nato-Mission läuft grundsätzlich weiter
Dies bedeute die zeitweise Verlegung eines Teils des Personals an andere Orte im Irak oder außerhalb des Landes, sagte der Sprecher. Hintergrund sei der Schutz der Soldaten. Man sei bereit, die Ausbildungsmission wieder aufzunehmen, wenn es die Lage vor Ort zulasse. Zuvor hatte der «Spiegel» darüber berichtet.
Angesichts der aktuellen Lage in der Region hatte die Nato bereits am Wochenende entschieden, die tägliche Ausbildungsarbeit zunächst auszusetzen. Die Mission laufe aber grundsätzlich weiter, hatte ein Sprecher betont.
USA-Iran-Krise
Nachdem die USA in der Nacht zum Freitag den iranischen Top-General Ghassem Soleimani getötet hatten, hatten die Spannungen zwischen Teheran und Washington stark zugenommen.
Am Sonntag stimmte das Parlament im Irak dann für eine Resolution, nach der die Regierung den Abzug aller ausländischen Truppen im Land einleiten soll, die Teil des US-geführten Bündnisses zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sind.
Nato-Einsatz im Irak
Der aktuelle Irak-Einsatz der Nato läuft seit Oktober 2018. Er soll die irakischen Streitkräfte in die Lage versetzen, ein Wiedererstarken der Terrormiliz IS zu verhindern.
Dazu schulen mehrere hundert Ausbilder irakische Militärausbilder und helfen beim Aufbau von Militärschulen. Als Ausbildungsort wurde neben der Hauptstadt-Region Bagdad unter anderem der Militärkomplex in Tadschi ausgewählt.