Britin (†38) stirbt nach Po-Vergrösserung in der Türkei
Eine Britin will sich in der Türkei den Po vergrössern lassen. Doch nur wenige Stunden nach dem Eingriff ist sie tot. Ihr Ehemann erhebt nun Vorwürfe.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine 38-jährige Britin reiste für eine Gesässvergrösserung in die Türkei.
- Doch nach dem Eingriff starb sie in der Istanbuler Klinik.
- Ihr Ehemann erklärt, der Arzt habe während der OP einfach den Saal verlassen.
Eine Schönheitsoperation in der Türkei hat eine Britin das Leben gekostet. Die 38-jährige Hayley Dowell wollte sich ein «Brazilian Buttock Lift» («BBL», Deutsch: «Brasilianische Gesässstraffung») und eine Bauchstraffung verpassen lassen sowie Fett absaugen lassen.
Die Po-Straffung und -Vergrösserung und die anderen Eingriffe zusammen kosteten sie rund 7000 Pfund (zirka 7900 Franken).
Aber nur wenige Stunden nach den Operationen verstarb sie in der Istanbuler Klinik, wie die britische Zeitung «The Sun» berichtet. Neil Dowell, der Ehemann der Britin, war mit ihr nach Istanbul gereist.
Er behauptet, dass seine Frau nicht ausreichend über die Risiken der Operationen aufgeklärt wurde. Zudem sei er gebeten worden, eine Einverständniserklärung zu unterschreiben – allerdings erst, nachdem die 38-Jährige bereits am 3. Oktober letzten Jahres verstorben war.
Tote soll nichts von Risiken gewusst haben
Vor dem Gericht in Winchester sagt Dowell nun: «Die Operation sollte sechs Stunden dauern. Aber sie endete schon nach einer Stunde und 45 Minuten.» Er fügt hinzu: «Der Chirurg verliess mitten in der Operation den OP-Saal und liess den Anästhesisten weitermachen.»
Neil betonte auch, dass der Chirurg als einer der «Top fünf in der Türkei» beworben wurde. «Es wurden ihr keine Risiken aufgezeigt», sagt er.
Die Mutter der Verstorbenen äussert sich ebenfalls bei der Untersuchung. Sie betont, dass ihre Tochter die Risiken einer der Operationen nicht gekannt hätte, da sie nicht allen drei zugestimmt hatte.
Po-Schönheitsoperationen sind gefährlich
Die sogenannten «Brazilian Buttock Lifts» oder auch Po-Aufpolsterungen beinhalten das Einspritzen von Fett oder Füllmaterial in den Po zur Formgebung.
Wenn jedoch zu tief in das Gesäss injiziert wird, können Chemikalien in den Blutkreislauf gelangen. So werden tödliche Blutgerinnsel, Infektionen oder Sepsis verursacht. Auch eine fehlerhafte Anästhesie oder allergische Reaktionen können zu Komplikationen führen.
Hayley Dowell ist nicht die erste Britin, die nach einer Schönheitsoperation gestorben ist. Im August starb Kaydell Brown (†38), nachdem sie sich ebenfalls für eine Gesässvergrösserung, Bauchstraffund und eine Brustvergrösserung entschied.
Der Gerichtsmediziner hat die Anhörung bis zur vollständigen Untersuchung, die im Januar stattfinden soll, vertagt. Neil Dowell deutete an, dass er einen Bericht verfassen möchte, um weitere Tragödien zu verhindern.