Mehr Beamte und Abkommen mit Albanien: Sunaks Plan gegen Migration
Das Wichtigste in Kürze
- Der britische Premier strebt ein neues Abkommen zwischen Grossbritannien und Albanien an.
- Dieses soll sicherstellen, dass weniger Illegale aus Albanien einreisen.
- Ausserdem soll die Zahl der Beamten verdoppelt werden, die Asylanträge bearbeiten.
Mit einem neuen Abkommen mit Albanien will der britische Premierminister Rishi Sunak die Zahl der illegalen Einreisen begrenzen.
Zudem solle die Zahl der Sachbearbeiter verdoppelt werden, um den grossen Rückstau von Asylanträgen bis Ende 2023 abzuarbeiten, sagte Sunak am Dienstag im britischen Parlament
Der Regierungschef kündigte auch den Aufbau einer neuen Einheit an, die Überfahrten über den Ärmelkanal überwachen soll. Die Zahl dieser Überquerungen hatte zuletzt stark zugenommen. Es sei «unfair», dass Menschen illegal ins Land kommen, sagte der Premier. «Wir müssen die Boote stoppen.»
400 Beamte für Asylanträge
Wie Sunak weiter sagte, sollen sich 400 Beamte ausschliesslich um Asylanträge von Menschen aus Albanien kümmern. Am wichtigsten Flughafen des Balkanstaats sollen zudem britische Grenzschützer stationiert werden. Offiziellen Angaben aus London zufolge stammt fast ein Drittel der Migrantinnen und Migranten, die dieses Jahr illegal nach Grossbritannien eingereist sind, aus Albanien.
Neue Gesetze sollen sicherstellen, dass niemand, der illegal in Grossbritannien ankommt, im Land bleiben darf, wie der Premier ankündigte. Er versprach zudem mehr Razzien, um Abschiebungen besser durchzusetzen. Flüchtlingshelfer und Menschenrechtler kritisieren, die konservative Regierung unterminiere mit ihren strengen Vorhaben das Asylrecht. Sie fordern mehr legale Einreiserouten für Flüchtlinge.
Die zunehmende Zahl von Menschen, die illegal über den Ärmelkanal einreisen, ist der konservativen Regierung seit Jahren ein Dorn im Auge.
Sie versucht, mit scharfen Massnahmen den Trend zu stoppen und will unter anderem Migranten nach Ruanda ausfliegen – ungeachtet ihres Asylstatus. Das Ende der Freizügigkeit und damit die Kontrolle über die eigenen Grenzen war ein wichtiges Argument für den Brexit.