Ukraine Krieg: Attentate gegen Selenskyj scheitern immer wieder
Mehrere Kommandos soll der Kreml schon auf Wolodymyr Selenskyj losgeschickt haben. Bisher aber ohne Erfolg – die Attentate scheitern immer wieder.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz mehrerer Attentatsversuche scheitern Anschläge auf Selenskyj immer wieder.
- Zwölf Anschlagsversuche wurden bisher vereitelt, darunter tschetschenische Killerkommandos.
- Die Reisen werden geheim gehalten, auch die CIA könnte an seinem Schutz beteiligt sein.
Im Ukraine-Krieg ist Präsident Wolodymyr Selenskyj eines der Hauptziele des Kreml. Trotz der heranrückenden russischen Truppen weigerte er sich im Februar 2022, die ukrainische Hauptstadt Kiew zu verlassen.
Nun soll Selenskyj das Ziel von russischen Anschlagsplänen gewesen sein – schon wieder. Bereits am 1. August hatte der ukrainische Geheimdienst SBU nach eigenen Angaben eine russische Informantin festgenommen.
Die namentlich nicht genannte Ukrainerin arbeitete demnach als Verkäuferin in einem Geschäft auf einer ukrainischen Militärbasis bei Otschakiw im Süden des Landes. Vor einem Besuch von Selenskyj soll die Frau Informationen über ukrainische Positionen und mögliche Marschrouten des Präsidenten gesammelt haben.
Sie sei «auf frischer Tat ertappt» und festgenommen worden, als sie versucht habe, die Informationen an die russische Seite weiterzugeben, teilte der Geheimdienst am Montag mit.
Bis Januar 12 Anschlagsversuche auf Selenskyj verhindert
Eine unabhängige Bestätigung zu der Spionin fehlt bisher, doch die Angaben erscheinen nicht unplausibel. Es ist nämlich nicht das erste Mal seit Kriegsbeginn, dass das Leben des ukrainischen Präsidenten unmittelbar in Gefahr ist. Allein bis zum vergangenen Januar sollen mindestens zwölf Anschläge auf Selenskyj verhindert worden sein.
Anschlagspläne hatten beispielsweise laut Berichten tschetschenische Killerkommandos, die binnen einer Woche drei Attentate durchführen wollte. Laut dem US-Portal «Newsweek» sollen aber ausgerechnet Kriegsgegner im russischen Geheimdienst FSB Informationen an Kiew weitergegeben haben, die zur Vereitelung dieser Pläne führten.
Weiter soll es schon vor Kriegsbeginn zwei Anschlagspläne gegeben haben, denen Selenskyj nur mithilfe des US-Geheimdienstes CIA entgehen konnte. Zudem war Mitte Februar 2022 von sogenannten Kreml-Mordlisten mit ukrainischen Politikern und Aktivisten die Rede. Die US-Regierung warnte auch die Vereinten Nationen entsprechend.
Reisen geheim gehalten – CIA an Schutz beteiligt?
Doch warum scheitern die Anschläge immer wieder? Selenskyj ist ja nicht gerade dafür bekannt, dass er sich tagelang in einem Bunker versteckt. Wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtet, werden die Reisen des ukrainischen Präsidenten bis zum Tag geheim gehalten – und erfolgen offenbar oft vergleichsweise spontan.
Ob Selenskyj in einer Autokolonne, im Zug oder mit dem Hubschrauber, ist ausserdem auch nicht öffentlich bekannt. Weiter kommuniziert der 45-Jährige nur mit abhörsicheren Satellitentelefonen, die ihm das Weisse Haus zur Verfügung stellte.
Verantwortlich für die Sicherheit des ukrainischen Präsidenten ist offiziell sein Chef-Leibwächter Maksim Donez. Der 45 Jahre alte Ex-Offizier des ukrainischen Militärgeheimdienstes GUR begleitete Selenskij schon im Wahlkampf und wurde im Mai 2019 Chef der Präsidialleibwache.
Ob auch der US-Geheimdienst CIA an Selenskyjs Schutz innerhalb der Ukraine beteiligt ist, ist unklar. Das Magazin «Newsweek» berichtete nur, dass bis zu 100 CIA-Offiziere sich ständig in der Ukraine aufhielten und die CIA ein eigenes Flugnetz zur Unterstützung ihrer Aktivitäten unterhalte.