Ukraine Krieg: Chaos um angeblichen Mordversuch an Russen-TV-Star
Russland behauptet, den Mord eines im Ukraine-Krieg sanktionierten TV-Stars verhindert zu haben. Die Ukraine bezeichnet die Aussagen als «Fantasien».
Das Wichtigste in Kürze
- Laut Kreml versuchte die Ukraine, den TV-Moderator Wladimir Solowjow zu ermorden.
- Dafür habe Kiew Neonazis angeheuert, der Geheimdienst konnte sie aber festnehmen.
- Die Ukraine bezeichnet die Vorwürfe als «Fantasien» und vergleicht Solowjow mit Goebbels.
Russland hat laut Kreml-Angaben während dem Ukraine-Krieg einen Mordversuch an Wladimir Solowjow verhindert. Der bekannte Moderator des Kreml-nahen TV sollte angeblich von Neonazis umgebracht werden. Den Auftrag für den Mord soll die Ukraine gegeben haben, auch die USA seien darin verwickelt. Dies sagte Russlands Präsident Wladimir Putin.
Der Geheimdienst FSB teilte ein Video der Festnahme der Attentäter, die der «neonazistischen Terrorgruppe Nationalsozialismus / Weisse Macht» angehören sollen. Bei der Festnahme sollen Pistolen, Molotow-Cocktails, Drogen, ein Hitler-Porträt und ein T-Shirt mit einem Hakenkreuz beschlagnahmt worden sein. Die Männer, die gefälschte ukrainische Pässe dabeihatten, gaben laut dem FSB zu, den Mord an Solowjow geplant zu haben.
Meanwhile on Russian state TV: host Vladimir Solovyov threatens Europe and all NATO countries, asking whether they will have enough weapons and people to defend themselves once Russia's "special operation" in Ukraine comes to an end. Solovyov adds: "There will be no mercy." pic.twitter.com/fCN3vfZy4N
— Julia Davis (@JuliaDavisNews) April 20, 2022
Wie Putin bei einem im TV übertragenen Treffen mit Ermittlern sagte, seien auch die USA darin verwickelt. Sie würden sich des Terrors bedienen. Es sei «offensichtlich», dass westliche Geheimdienste der Ukraine Ratschläge zur Tötung von Journalisten gäben. Der Kremlchef prangerte die Haltung des Westens zu den Rechten von Medienschaffenden und den «Menschenrechten im Allgemeinen» an.
Der ukrainische Geheimdienst SBU dementiert die Vorwürfe und bezeichnet sie als «Fantasien». Solowjow werde sich für seine «mörderische Propaganda im Stile Goebbels'» vor internationalen Gerichten verantworten müssen.
Wladimir Solowjow arbeitet seit rund 30 Jahren für das russische TV und wurde von Putin für seine Arbeit ausgezeichnet. Den Ukraine-Krieg befürwortet er, Wolodymyr Selenskyj bezeichnete er als «puren, billigen Teufel». Er drohte auch der Nato, weil sie die Ukraine mit Waffen ausrüstet.
Der von Oppositionellen als «Hetzer» bezeichnete Moderator wurde im Ukraine-Krieg mit Sanktionen belegt. In Italien ist eine seiner Villen mit dem Wort «Mörder» beschmiert worden, die Behörden haben sie beschlagnahmt.