Ukraine Krieg: Putin wartet auf Trump für Verhandlungen
Laut einem Ex-US-Botschafter wartet Putin darauf, dass Trump Präsident wird. Denn dann rechnet der Kremlchef mit einem besseren Deal im Ukraine-Krieg.
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Das Wichtigste in Kürze
- Putin wartet mit Verhandlungen laut einem Ex-US-Botschafter auf Donald Trump.
- Der Kremlchef rechne damit, dass der Republikaner ihm einen besseren Deal gibt.
- Zudem glaube Putin, dass er den Krieg gewinne und die Zeit auf seiner Seite sei.
Seit bald eineinhalb Jahren tobt der Krieg in der Ukraine. Immer wieder gibt es Versuche, über Frieden zu verhandeln. Doch die beiden Kriegsparteien haben zu unterschiedliche Bedingungen. Ein ehemaliger US-Botschafter in Moskau bezeichnet die Bemühungen nun als «Zeitverschwendung».
Man könne sich nicht darauf konzentrieren, wie Wolodymyr Selenskyj oder Joe Biden den Ukraine-Krieg beenden könnten. Dies schreibt Michael McFaul auf seiner Website. Der Fokus sollte darauf liegen, wie man Kremlchef Wladimir Putin zu Verhandlungen «zwingen» könne.
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Denn: «Putin denkt im Moment, dass er am Gewinnen ist», schreibt Ex-Botschafter McFaul. Russland könne die Vorstösse der Gegenoffensive abwehren und kontrolliere die besetzten Gebiete. «Weshalb soll er also verhandeln?» Zudem glaube Putin wohl, dass die Zeit wegen der US-Politik auf seiner Seite sei.
«Offensichtlich wartet er auf die Präsidentschaftswahlen 2024 in den USA», ist sich McFaul sicher. Denn Putin gehe davon aus, dass er einen besseren Deal erhalten werde, wenn Donald Trump US-Präsident sei.
Donald Trump: «Ich kann den Ukraine-Krieg in 24 Stunden beenden»
Trotz der laufenden Verfahren kandidiert der ehemalige US-Präsident erneut und gilt als republikanischer Favorit. Auf den Ukraine-Krieg angesprochen sagte er mehrmals, er könne ihn als Präsident in 24 Stunden beenden. Wie er das anstellen will, hat er bislang nicht verraten.
Trumps Position ist nicht immer ganz eindeutig: Kurz nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs nannte er Putin ein «Genie». Im Juli sprach er sich für die Unterstützung der Ukraine aus, fordert aber, dass Europa mehr tue.
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Im gleichen Interview bei «Fox News» sagte er: «Ich hatte mit Selenskyj und Putin ein gutes Verhältnis. Ich würde Selenskyj sagen, dass es reiche, dass er einen Deal mache müsse. Ich würde Putin sagen, er müsse einen Deal machen.»
Sollte Putin nicht bereit sein, den Krieg zu beenden, würde Trump die Ukrainer noch stärker unterstützen: «Wir werden ihnen mehr geben, als sie je bekommen haben.» Doch dazu werde es laut dem Präsidentschaftskandidaten gar nicht kommen: «Ich werde die Angelegenheit in einem Tag abgeschlossen haben.»
Michael McFaul, der unter Barack Obama von 2012 bis 2014 US-Botschafter in Russland war, schlussfolgert: «Weshalb sollte Putin jetzt Verhandlungen beginnen?»