Ukraine Krieg: Russen-Oligarchen nisten sich bei Ösis ein
Im Ukraine-Krieg sind die russischen Superreichen in den Fokus gerückt. Offenbar machen Oligarchen schon seit Jahren «dubiose Deals» in Österreich.
Das Wichtigste in Kürze
- Österreich galt bisher als «russlandfreundlich gesinnt».
- In den letzten Jahren zog es viele russische Oligarchen in das Alpenland.
- Unter anderem können die Superreichen sich offenbar vereinfacht einbürgern lassen.
Während in der Ukraine Krieg tobt, geraten russische Oligarchen in den Fokus des Westens. In vielen Ländern, auch der Schweiz, wurden die reichen Russen sanktioniert.
In den letzten Jahren haben sich aber offenbar viele davon in Österreich niedergelassen. Denn: «Geld kann in Österreich Türen öffnen», erklärt Russland-Expertin Elisabeth Schimpfössl gegenüber dem «Spiegel».
So können sich russische Superreiche offenbar im Eilverfahren ins Alpenland einbürgern lassen. Dies, obwohl verglichen mit anderen EU-Ländern die Einbürgerungsauflagen dort eigentlich besonders hoch sind.
«Schludrigkeit» bringt «dubiose Deals»
Oftmals lockt die Aussicht auf Geschäfte die Oligarchen nach Österreich: Sie steigen in Unternehmen ein, gründen diskrete Stiftungen, deponieren ihr Geld oder kaufen Immobilien.
«Die österreichische Neigung zur Schludrigkeit eignet sich ideal für dubiose Deals aller Art», so Schimpfössl. Beispielsweise gebe es Möglichkeiten, «nicht ganz legales Geld gerade noch legal reinzuwaschen». Der «österreichische Charme» lasse «gern auch mal mehr Flexibilität zu».
Vor Ukraine-Krieg galt Österreich als «russlandfreundlich»
Vor allem seit Wladimir Putin an der Macht ist, strömen die Oligarchen in unser Nachbarland, wo sie ihr Geld investieren. Denn das Land sei «weniger um Korrektheit bemüht als Deutschland» und «charmanter als die Schweiz», schreibt der «Spiegel» weiter.
Zudem dürfte die Diskretion österreichischer Behörden die Oligarchen anlocken. Denn diese geben sich bezüglich der Ausstellung österreichischer Pässe an Russen verschwiegen. Wie viele russische Vermögende pro Jahr expressmässig eingebürgert wurden, ist nicht bekannt.
Bis zur neuen Russlandpolitik von Bundeskanzler Karl Nehammer habe Österreich als «russlandfreundlich gesinnt» gegolten. Dies erklärt Politologe Gerhard Mangott gegenüber der Zeitung. Viele Russen würden das Land als «kulturelle Grossmacht» sehen.
Am Montag reiste Nehammer als erster westlicher Regierungsvertreter im Ukraine-Krieg für ein Vieraugengespräch mit Putin nach Moskau. Der österreichische Bundeskanzler stellte klar: Der Krieg «muss aufhören».