Ukraine-Krieg: Russen simulieren in Estlands Luftraum Raketenangriff
Das Wichtigste in Kürze
- Estland wirft Russland vor, erneut in ihren Luftraum eingedrungen zu sein.
- Dabei sollen die Russen einen Raketenangriff gegen das Nato-Mitglied simuliert haben.
- «Die Bedrohung war nie so ernst wie jetzt», warnt das estnische Verteidigungsministerium.
Der russische Hubschrauber MI-8 wird im Ukraine-Krieg regelmässig eingesetzt und gehört zu den wichtigsten der Aggressoren. Denn mit dem Helikopter können Angriffe durch Raketen und Maschinengewehrfeuer vorgenommen werden.
Am Wochenende soll Russland mit dem MI-8 in Estlands Luftraum eingedrungen sein. Dies zumindest behaupten estnische Behörden.
Fast zwei Minuten lang habe sich der Hubschrauber im Südosten des Nato-Mitglieds aufgehalten. Vorgängig sei aber kein Flugplan vorgelegt worden, wie das estnische Militär sagt.
Im Ukraine-Krieg: Russlands Bedrohung war für Estland «noch nie so ernst»
Zudem sei der Transponder ausgeschaltet gewesen. Es wurde kein Flugkontakt mit der estnischen Flugsicherung gehalten. Nun wird die Befürchtung laut, dass Russland mit Transporthubschraubern erneut einen Raketenangriff simuliert haben könnte.
Kusti Salm, Staatssekretär im estnischen Verteidigungsministerium, spricht von «viel provokativem Verhalten entlang der Grenze». Denn der Vorfall vom Wochenende war kein Einzelfall. Im vergangenen Jahr hatten russische Flugzeuge – sowohl militärische als auch zivile – den estnischen Luftraum bereits fünfmal verletzt.
Salm schlägt drum Alarm: «Das ist das Bild der Bedrohung. Sie war noch nie so ernst wie jetzt». Dass das jüngste Ereignis rund eine Woche vor dem Start des Nato-Gipfels in Madrid passiert, ist für Salm kein Zufall: «Offensichtlich versuchen sie, eine Art Kontext vor dem Gipfel zu schaffen.»
Dass die Ukraine in die Nato eintreten wollte, war der russischen Regierung ein Dorn im Auge. Es war mitunter ein Grund, warum letztere einen Angriffskrieg startete.