UN: Viel zu wenig Spenden für Corona-Nothilfe in armen Länder

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Genève,

Laut der UN sei für die Nothilfe in ärmeren Ländern seit März nur knapp ein Viertel des notwendigen Betrags gespendet worden.

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Die Vergütungen der CS-Spitze sollen ebenfalls untersucht werden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Hilfen für ärmere Länder kommen viel zu schleppend zusammen.
  • Das sagt UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock.

Die Corona-Hilfen für ärmere Länder kommen nach Angaben der Vereinten Nationen viel zu schleppend zusammen. Während reiche Länder ihre Volkswirtschaften mit Billionen-Beträgen stützten, wurde für die Nothilfe in ärmeren Ländern nur knapp ein Viertel des notwendigen Betrags gespendet. Das sagte UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock bei der Vorlage eines neuen Kostenplans.

Im Mai hatte das Nothilfebüro (OCHA) den unmittelbaren Bedarf für die ärmeren Länder auf 6,7 Milliarden Dollar (6,2 Milliarden Euro) geschätzt. Davon kamen bislang rund 1,7 Milliarden Dollar zusammen.

Jetzt gehen die Vereinten Nationen davon aus, dass 10,3 Milliarden Dollar Soforthilfe nötig sind, um die schlimmsten Folgen der Coronavirus-Pandemie in den ärmsten Ländern abzuwenden. Insgesamt könnten die ärmsten Länder mit 90 Milliarden Dollar weitgehend stabilisiert werden. Das sei weniger als ein Prozent der Summe, mit der reiche Länder ihre eigene Wirtschaft stützten, so Lowcock.

Im Interesse der reichen Länder, das Geld aufzubringen

Es sei im Interesse der reichen Länder, das Geld aufzubringen: «Tut jetzt etwas, oder ihr zahlt den Preis später», sagte Lowcock an die Adresse der reichen Länder. Zusätzlich zu den bereits bestehenden Konflikten könnte es sonst in 13 weiteren Staaten wegen der verheerenden Wirtschaftseinbrüchen zu Unruhen kommen.

Die Instabilität in der Welt könne so gross werden wie seit 30 Jahren nicht mehr. In mehreren Ländern drohten Hungersnöte, etwa in Somalia, Südsudan, Jemen und im Nordosten Nigerias sowie in Simbabwe und Haiti.

Coronavirus - Jemen
Ein Arzt misst im Jemen den Blutdruck eines Mannes. - dpa

Lowcock lobte Deutschland, das seit Beginn der Corona-Krise zu den grosszügigsten Spendern gehöre. Die Bundesregierung rangiert in der Geberländer-Statistik von OCHA für dieses Jahr hinter den USA und vor der Europäischen Union. Deutschland hat demnach für sämtliche humanitären Angelegenheiten der Vereinten Nationen in diesem Jahr bereits fast zwei Milliarden Dollar gespendet.

Der US-Beitrag war doppelt so hoch und machte knapp 30 Prozent der Gesamtsumme aus. Die anderen Top-Geber sind bislang Grossbritannien, Japan, Kanada, Schweden, Schweiz, Norwegen und Dänemark.

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