US-Botschafter verlässt Russland inmitten von Spannungen
John J. Sullivan, US-Botschafter in Russland, geht in Ruhestand. Er hat Moskau verlassen, bis zum Eintreffen des Nachfolgers übernimmt seine Stellvertreterin.
Das Wichtigste in Kürze
- John J. Sullivan beendet seine Diplomaten-Karriere und geht in den Ruhestand.
- Der 62-Jährige war zuletzt US-Botschafter in Russland, er hat das Land verlassen.
Inmitten massiver Spannungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten hat US-Botschafter John J. Sullivan Moskau verlassen, um in den Ruhestand zu gehen. Der im Dezember 2019 vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump ernannte Diplomat habe seinen Einsatz nach fast drei Jahren abgeschlossen, teilte die amerikanische Botschaft am Sonntag in Moskau mit.
Der 62-Jährige beendet demnach seine Karriere nach vier Jahrzehnten im öffentlichen Dienst unter fünf US-Präsidenten. Sullivan, der die russische Politik immer wieder scharf kritisiert hatte, war auch bereits US-Vizeaussenminister gewesen. Bis zur Ankunft des neuen Botschafters werde Sullivans Vertreterin Elizabeth Rood die Geschäfte in der Botschaft führen, hiess es.
Sullivan hatte am Samstag noch dem gestorbenen Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow in Moskau mit Tausenden Trauergästen die letzte Ehre erwiesen. Der Diplomat hatte immer wieder autoritäre Tendenzen, Justizwillkür und die Verletzung von Menschenrechten in Russland öffentlich angesprochen.
Bereits im vergangenen Jahr war Sullivan nach einer Eskalation der Spannungen zwischen Russland und den USA für drei Monate in seine Heimat zurückgekehrt. Erst nach einem Gipfeltreffen von Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden in Genf im Juni vergangenen Jahres nahm er die Amtsgeschäfte in der russischen Hauptstadt wieder auf. Die USA und Russland hatten im Zuge von Sanktionen und Gegensanktionen die Belegschaften ihrer Botschaften massiv reduzieren müssen.