Im Ukraine-Krieg hört Wladimir Putin trotz fehlender eigener Militär-Erfahrung kaum auf seine Minister. Ausserdem ist er wohl so paranoid wie nie zuvor.
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Der russische Präsident Wladimir Putin. (Archiv) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wladimir Putin scheint sich derzeit in seiner Sommerresidenz zu isolieren.
  • Entscheidungen zum Ukraine-Krieg fällt er wohl weitgehend alleine.
  • Seit Beginn der Invasion ist offenbar auch seine Angst vor einem Anschlag gewachsen.
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Mit seiner Invasion in das Nachbarland trat Wladimir Putin den brutalen Ukraine-Krieg los. Doch dieser verläuft nicht nach Plan. Bei der geplanten Einnahme von Kiew scheiterte Russland kläglich.

Immer wieder machen die russischen Truppen mit grossen Verlusten auf sich aufmerksam: Zuerst sank das wichtige Flaggschiff «Moskwa», das 500 Besatzungsmitglieder an Bord hatte. Dann gelang es den Ukrainern, bei einer Flussüberüberquerung ein ganzes russisches Bataillon auszuschalten.

Putin lässt sich zu Ukraine-Krieg kaum beraten

Russlands Präsident kann sich im Ukraine-Krieg also nicht gerade mit Ruhm schmücken. Auch aus den eigenen Reihen gibt es inzwischen Kritik an Putins Strategie. Diese klügelt er offenbar grösstenteils alleine aus, wie die «Daily Mail» unter Berufung auf Kreml-Beobachter berichtet.

Denn der russische Präsident hört immer weniger auf seine hochrangigen Minister. Demnach trifft er sich nur mit ausgewählten Personen – und das immer seltener.

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Wladimir Putin trifft sich nur noch selten mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu. (Archiv)
Statt persönlichen Gesprächen bevorzugt der russische Präsident jetzt Videokonferenzen.
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Wladimir Putin hat sich im Ukraine-Krieg weitgehend selbst isoliert:
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Der Kreml-Chef selbst hat jedoch kaum militärische Erfahrung. (Symbolbild)

Stattdessen verschanzt er sich in seiner Sommerresidenz und hält statt persönlichen Gesprächen Videokonferenzen. Der Vorteil: Wenn er etwas nicht hören will, kann er einfach den Video-Call beenden. So wie etwa beim Gespräch mit der Zentralbank-Chefin Elvira Nabiullina.

«Dieser Krieg spült die Wirtschaft in die Kanalisation», sagte sie. Das Gespräch war daraufhin beendet.

Auch mit seinem Verteidigungsminister Sergej Schoigu trifft sich der Kreml-Chef anscheinend nur selten. Waleri Gerassimow, der Chef des Generalstabs, soll ebenfalls kaum Einfluss auf ihn haben. Dabei wäre es für Putin wichtig, sich im Ukraine-Krieg die Meinung von Experten einzuholen. Denn er selber hat kaum Militärerfahrung.

Putin selber ist Wehrdienst umgangen

In jungen Jahren studierte Putin nämlich Jura – und als Student musste er nicht in den Wehrdienst einrücken. Stattdessen machte er die Ausbildung zum Reserveoffizier. Dabei musste er pro Jahr einige wenige Wochen im Militär verbringen. Als er sich dem sowjetischen Geheimdienst KGB anschloss, war auch das vorbei.

Denken Sie, dass der Ukraine-Krieg noch lange dauert?

Jetzt sieht ein typischer Tag von Wladimir Putin der Zeitung zufolge folgendermassen aus: Er steht morgens erst spät auf, geht schwimmen und beginnt dann mit der Arbeit. Weil er dem Internet nicht vertraut, werden ihm die Briefings der verschiedenen Behörden in Papierform vorgelegt.

Während dem Ukraine-Krieg ist der russische Präsident zunehmend paranoider geworden. Schon immer wurden für Putins Sicherheit zahlreiche Massnahmen ergriffen.

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Wladimir Putin isst Fischsuppe – ob auch diese Mahlzeit wegen dem Ukraine-Krieg von Vorkostern getestet wurde? - Keystone

Jetzt soll er aber solche Angst vor einem Anschlag haben, dass Angestellte seine Mahlzeiten vorkosten. Ausserdem hat er ein ganzes Team von Leibwächtern. Auch den Weg in den Kreml nimmt der russische Präsident anscheinend nur noch selten auf sich.

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