Wladimir Putin braucht neue Kriegstaktik wegen Ukraine-Offensive
Der Ukraine-Vorstoss im russischen Kursk ist für Wladimir Putin eine Blamage. Nun braucht er eine neue Kriegstaktik, sagt eine Nato-Expertin.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem ukrainischen Vorstoss auf russisches Gebiet ist Wladimir Putin angezählt.
- Er brauche eine neue Kriegsstrategie, meint eine Nato-Expertin.
- Das Gebiet um Kursk zurückzuerobern, werde schwierig.
Kremlherrscher Wladimir Putin ist nach dem überraschenden Vorstoss der Ukraine nach Kursk in Bedrängnis. Für die Rückeroberung des russischen Territoriums brauche es eine andere Kriegsstrategie als in der Ukraine. Das sagt die Nato-Expertin Stefanie Babst gegenüber der «Bild».
Kriegstaktik muss sich ändern
«Bisher setzten die Russen auf brutale Zerstörung. Doch das kann Putin im eigenen Land nicht mehr machen.» Er könne die Region nicht plattbomben und mit Dauerbeschuss mürbe machen, wie er es im Donbass getan habe. Jedenfalls nicht, wenn er die eigene Bevölkerung nicht gefährden wolle, so die Expertin.
Bei einer solchen Taktik seien zudem die Schäden an Häusern und Strassen zu hoch. Und auch kritische Infrastruktur wäre hochgradig gefährdet. Besonders der Gasknotenpunkt Sudscha – die einzige noch vorhandene Gaspipeline nach Europa – und das AKW Kursk seien in Gefahr.
Wladimir Putin in Bedrängnis
Dies könne Wladimir Putin nicht auf sich nehmen, ohne dass seine Propaganda im eigenen Land Schiffbruch erleide. Infolgedessen müsse er «geschickte chirurgische Eingriffe vornehmen», um die Gebiete um Kursk zurückzuerobern. Das sei kein einfaches Unterfangen, meint Babst gegenüber der «Bild» weiter.
Der Kremlchef müsse nun abwägen: «Will er den Fokus auf die schwierige Rückeroberung seines Territoriums oder auf kleinere Gebietsgewinne an anderen Frontabschnitten legen?»