Am 1. August werden die natürlichen Ressourcen, die die Erde in einem Jahr ersetzen könnte, aufgebraucht sein. Dies errechnete das Global Footprint Network.
Glaskugel Pflanzen Wald
Ab dem Erdüberlastungstag am 1. August lebt die Menschheit auf Pump bei der Natur. (Symbolbild) - Pixabay

Die Menschheit hat nach Berechnungen von Experten am 1. August den sogenannten Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) erreicht. Bis zum Rest des Jahres leben die Menschen demnach bei der Natur auf Pump.

Laut der Umweltorganisation Germanwatch ist der 1. August der Tag, an dem die Weltbevölkerung nach Angaben des Global Footprint Networks alle Ressourcen aufgebraucht hat, die der Planet innerhalb eines Jahres auf natürlichem Wege ersetzen könnte.

Stagnation als ermutigender Trend

«Jahrzehntelang hat die Erdüberlastung fast jedes Jahr zugenommen, seit knapp zehn Jahren pendelt sie nun auf hohem Niveau», erklärte der politische Geschäftsführer von Germanwatch, Christoph Bals, am Donnerstag. Allerdings sei ein Wendepunkt zu erkennen.

Mithilfe von erneuerbaren Energien, Speichertechniken, E-Mobilität und Wärmepumpen könne die Überlastung bald sinken, betonte er. «Aber diese und weitere ermutigende Trends müssen stark beschleunigt werden, um irreversible Klima-Kipppunkte und massive weitere Artenverluste zu verhindern.»

Kleiner Teil der Weltbevölkerung sorgt für grossen Schaden

Besonders klimaschädlich ist demnach der Flugverkehr – obwohl nach Angaben der Experten mehr als 80 Prozent der Weltbevölkerung nie ein Flugzeug besteigt.

Nur ein sehr kleiner Teil der Weltbevölkerung sei mit seinem Flugverhalten für einen grossen Treiber der Klimakrise verantwortlich, erklärte der Germanwatch-Referent für klimaneutrale Mobilität, Jacob Rohm. Daher müsse an technischen Lösungen für annähernd klimaneutrales Fliegen «mit Hochdruck» gearbeitet werden.

Erdüberlastungstag während Corona drei Wochen später

Der globale Erdüberlastungstag verschiebt sich bereits seit 20 Jahren nahezu kontinuierlich immer weiter nach vorn. 2000 fiel das Datum noch auf den 23. September und lag damit mehr als einen Monat später als heute.

Die Corona-Pandemie bewirkte eine Ausnahme: Im Jahr 2020 liessen gedrosselte Wirtschaftsaktivitäten und Lockdown-Massnahmen insbesondere den CO2-Ausstoss sinken und verzögerten das symbolträchtige Datum bis zum 22. August.

Menschheit bräuchte 1,7 Erden

Zur Berechnung stellen die Experten des Global Footprint Network zwei rechnerische Grössen gegenüber: Zum einen ist es die Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen und zur Aufnahme von Abfall und schädlichen Emissionen. Zum andern sind es die Flächen, die durch die Lebensweise der Menschheit verbraucht werden.

Um den aktuellen Ressourcenverbrauch nachhaltig decken zu können, bräuchte die Weltbevölkerung rechnerisch 1,7 Erden.

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