Coronavirus: Fiebermesser sind auch fast ausverkauft
Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz immer mehr aus.
- Über 3800 Personen wurden bisher positiv getestet, 33 sind verstorben.
- Unter 058 463 0000 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet.
- Hier lesen Sie die nationalen News im Ticker.
Hier geht es zu den aktuellsten Coronavirus News.
22:00: Baselland Tourismus, Gastro Baselland und die Wirtschaftskammer rufen zu einer grossen Solidaritätsaktion zugunsten der Gastronomie auf. Für den symbolischen Preis von 100 Franken kann ein Gutschein für eine Stange Bier erworben werden. Daher der Name des Projekts: «E Stange Geld für mini Beiz».
21:47: Die Optiker-Kette Fielmann schliesst ab Freitag vorübergehend ihre Läden in Deutschland und der Schweiz, um bei der Eindämmung der Epidemie zu helfen.
21:38: Der Verein «Junge Hausärztinnen- und ärzte Schweiz» schrieb einen offenen Brief an den Bundesrat und an die Bevölkerung. «Der Druck auf das schweizerische Gesundheitssystem wächst mit jedem Tag,» beginnt der Brief. «Jeden Tag sterben mehr Menschen trotz intensiver medizinischer Betreuung. Und jeden Tag geben tausende von Pflegefachkräften ihr Bestes, um möglichst viele dieser Leben zu retten.»
Die Ärzte fordern jetzt Hilfe im Kampf gegen die Pandemie. Eine junge Medizinerin begegne einer 70-jährigen Krebspatientin beim Spaziergang mit dem Grosskind. Ein Chirurgieassistent müsse wieder Überstunden machen, weil so viele Leute sich bei ihren Freizeitaktivitäten verletzten. Der Hausarzt erhalte kein Hände-Desinfektionsmittel mehr.
«Wir sagen: Halt! JETZT!» lautet die klare Ansage. Die Nation müsse jetzt stillstehen, die Leute müssten jetzt zu Hause bleiben. «Wir müssen JETZT alle nicht-lebensnotwendigen Aktivitäten beenden, damit die Leben unserer Patienten nicht enden.»
20:55: Der Detailhändler Migros hat das verfügbare Sortiment in den Filialen eingeschränkt. Non-Food-Bereiche wurde mit Absperrband abgesperrt.
Gegenüber «Zentralplus» erklärte die Migros Luzern auf Anfrage, die Migros schliesse jene Bereiche der Supermärkte, die keine Lebensmittel oder Gegenstände für den täglichen Bedarf anbieten.
20:30: Fieber gehört zu einem der Symptome des Coronavirus. Auch deswegen scheinen Thermometer derzeit so gefragt wie noch nie zu sein. Die Nachfrage sei seit dem Ausbruch massiv angestiegen, schreibt René Jenny, Präsident von Pharmalog, auf Anfrage.
Pharmalog ist der Verband der Schweizer Grossisten, welche die Apotheken beliefern Beim Pharmagrosshandel waren Fiebermesser gemäss Jenny heute Vormittag sogar ausverkauft. Die Produkte sind derzeit nicht nur in Apotheken sehr gefragt, sondern auch bei Onlinehändlern.
Sowohl Microspot, Brack.ch als auch Digitec Galaxus bestätigen einen Anstieg beim Verkauf von Thermometern. Brack.ch-Sprecher Daniel Rei spricht von einem massiven Anstieg seit Ende Februar.
Bei Galaxus werden aktuell so viele Fieberthermometer verkauft wie noch nie zuvor: «Seit Anfang Jahr haben wir bereits mehr Fieberthermometer verkauft als im gesamten Jahr 2019», erläutert Mediensprecher Alex Hämmerli auf Anfrage. Es gehe um eine fünfstellige Anzahl verkaufter Fiebermesser.
«Obwohl der März noch nicht vorbei ist, verzeichnen wir bereits einen Verkaufsrekord – und das mit grossem Abstand.» Im laufenden Monat habe Galaxus bisher sechsmal so viele Fiebermesser wie im gesamten März 2019 verkauft.
18:54: Das EDA ruft Schweizer, die noch im Ausland blockiert sind, dazu auf, sich sehr rasch auf der «Travel Admin App» des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten EDA zu registrieren. Diese Registrierung auf der «Travel Admin App» erlaubt es dem EDA, mit den Betroffenen in Kontakt zu treten und ihnen Informationen zu übermitteln.
Gleichzeitig sollen all jene, die schon zurückgekehrt sind, ihre Reise-Registrierung löschen. Damit wird verhindert, dass das EDA unnötig Massnahmen ergreift.
18:14: Der Kanton Basel-Landschaft lanciert zusammen mit der Kantonalbank BLKB ein Hilfspaket in der Höhe von 190 Mio. Franken für die von der Corona-Krise betroffenen KMU. Die Massnahmen erfolgen in Ergänzung zu den vom Bund beschlossenen Liquiditätshilfen.
16.38: Kurz nach der Pressekonferenz des BAG veröffentlicht dieses ein neues Video auf Twitter. Darin gibt es verschärfte Empfehlungen für den Alltag ab. So sollen etwa Zusammenkünfte nur noch mit maximal fünf Personen stattfinden.
Auch solle man das Haus nur für die Arbeit oder den Einkauf verlassen. Joggen und Spazieren sei noch erlaubt, jedoch empfiehlt das BAG, dies entweder alleine oder zu zweit zu tun.
15.41: Der Kantonale Führungsstab in Uri erlässt per 19. März 2020, 18.00 Uhr, eine Ausgangsbeschränkung für Personen über 65 Jahre für das gesamte Kantonsgebiet. Diese Personen dürfen somit das Haus oder die Wohnung nicht mehr verlassen, wie der Kanton in einer Mitteilung schreibt. Ausgenommen seien Arztbesuche nach telefonischer Vorabsprache, Bestattungen im engsten Familienkreis oder Personen in systemrelevanten Funktionen des Gesundheitswesens.
Lebensmitteleinkäufe und andere dringende Besorgungen müssen somit durch Angehörige, Nachbarn oder den Freiwilligendienst des SRK Uri vorgenommen werden. Lieferungen dürfen nur bis zur Haustüre erfolgen. Spaziergänge allein oder zu zweit sind während maximal zwei Stunden pro Tag zulässig. Darin eingeschlossen ist das Ausführen von Haustieren.
Der kantonale Führungsstab wird die Einhaltung dieser Massnahmen mit Hilfe der Polizei konsequent überwachen und durchsetzen.
15.20: Aufgrund des Coronavirus fallen zahlreiche internationale Flüge aus. Ab sofort nimmt die Schweizerische Post in Postfilialen und Filialen mit Partner deshalb für zahlreiche Länder keine Ausland-Briefe und -Pakete mehr entgegen, wie sie in einer Mitteilung schreibt. Für die restlichen Länder dauert der internationale Versand zudem länger als üblich.
Kunden hätten für den Versand in diese Länder derzeit noch die Möglichkeit, die Express-Versandart «URGENT» zu nutzen.
15.00: In Bern beantworten Experten des Bundes heute Nachmittag erneut viele Fragen (hier finden Sie den Liveticker). Dabei spricht Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit besonders häufig über den Südkanton: «Die Situation im Tessin ist dramatisch.» Die Spitäler kämpften schon jetzt darum, genügend Intensivpflegebetten zu haben.
Deren Zahl sei zwar erhöht worden. Bisher habe auch vermieden werden können, dass Patienten selektioniert werden mussten, sagte Koch. «Aber es ist absehbar, dass es nicht reichen wird.» Es sei nun der absolut der letzte Moment, in dem man verhindern könne, dass Patienten hospitalisiert werden müssten.
Koch erinnerte daran, dass die Heilungschancen auch in der Intensivpflege nicht besonders gross seien. Das Heilen der Patienten sei keine Lösung für die überfüllten Spitalbetten. Demnächst sind ohnehin alle Intensivpflegeplätze besetzt. Laut Koch sind in der Schweiz derzeit noch 160 von 800 Betten frei.
14.09: Das Coronavirus wird die Schweizer Wirtschaft stark treffen. Davon gehen nun auch die Ökonomen des Bundes aus. Das Staatssekretariat für Wirtschaft erwartet für 2020 einen Rückgang des BIP um 1,3 Prozent.
13.23: Die Corona-Krise hat auch Auswirkungen auf das Bike-Sharing. Um weniger den Öffentlichen Verkehr nutzen zu müssen, sind in den letzten Wochen Städter vermehrt aufs Velo umgestiegen. Nun muss die Postauto-Tochter Publibike in Bern ihre E-Bikes aus dem Verkehr ziehen, weil deren Wartung nicht mehr möglich ist.
Die Nachfrage nach mechanischen Velos und E-Bikes von Publibike sei ab dem 11. März um bis zu einem Viertel angestiegen, erklärte Postauto/Publibike-Sprecherin Katharina Merkle am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Die von der Wartung her sehr aufwändigen E-Bikes werden nun eingelagert.
12.49: In der Schweiz ist die Zahl der Coronavirus-Erkrankten am Donnerstag auf 3888 Fälle angestiegen. Davon waren 3438 bestätigt und bei 450 Fällen war nach einem ersten positiven Resultat die Bestätigung noch ausstehend, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilte.
Die Zahl der Todesfälle wird vom BAG mit 33 angegeben.
11.50: Die Schweizer Detailhändler beschränken die Anzahl Kunden in ihren Geschäften. Pro zehn Quadratmeter Ladenfläche soll nur noch eine Kundin oder ein Kunde einkaufen dürfen. Diese Massnahme erfolgt auf Geheiss des Bundesamts für Gesundheit (BAG).
Neben der Beschränkung der Kundenzahl gehört auch das Bereitstellen von Desinfektionsmitteln zu den Massnahmen. Im weiteren gibt es Signaltafeln für das Social Distancing an den Kassen, die zum Einhalten einer Mindestdistanz von zwei Metern auffordern. Die Griffe von Einkaufswagen und Einkaufskörben sowie die Touchscreens an Selbstbezahlmöglichkeiten werden täglich gereinigt.
Um die Anzahl Kunden zu kontrollieren, verteilt die Migros neu «Einlass-Karten», wie ein Leser gegenüber Nau.ch erzählt. «Beim Verlassen der Migros im Lorraine-Quartier in Bern musste ich sie wieder abgeben.»
Wie Migros-Sprecher Marcel Schlatter begründet, hätten verschiedene Kantone ja bereits vor dem Bundesrat den Notstand ausgerufen und «individuelle, strenge Massnahmen verordnet». Man organisiere sich mit dem eigenen Personal, weshalb gewisse Filialen offenbar auf diese Einlass-Karten angewiesen sind.
Die Karten würden nach Gebrauch am Eingang desinfiziert, bevor sie einem neuen Kunden in die Hand gedrückt werden. Doch nicht nur dies fällt den Nau.ch-Lesern derzeit besonders auf – auch, welches Sortiment plötzlich nicht mehr verfügbar ist.
So wurden Regale mit Servietten oder Gruss-Karten auf einmal abgesperrt. Migros-Sprecher Schlatter: «Einhergehend mit der verschärften Verordnung des Bundesrates schliessen wir per sofort jene Bereiche unserer Supermärkte, die keine Lebensmittel oder Gegenstände für den täglichen Bedarf anbieten.»
11.30: Mister-Corona Daniel Koch besuchte am Mittwochabend das SRF-Studio für die «Rundschau Spezialsendung». Über 60 Minuten lang beantwortete er die Fragen rund um die Corona-Krise und gab Einblick in sein Privatleben.
Doch ursprünglich war neben dem BAG auch Bundesrat Alain Berset eingeladen und gross angekündigt worden. Koch jedoch übernahm jedoch solo – der Gesundheitsminister tauchte nicht auf.
SRF-Sprecher Stefan Wyss erklärt: «Sie können sich vorstellen, dass Alain Berset im Moment ein vielbeschäftigter Bundesrat ist. Wir hatten von ihm daher auch keine 100-prozentige Zusage, waren aber zuversichtlich.» Leider sei es zur Absage gekommen. «Das Hauptgespräch war aber immer mit Daniel Koch vom BAG geplant», betont Wyss.
Morgen Freitag wird der Gesundheitsminister jedoch seinen grossen Auftritt haben. Der Bundesrat informiert über mögliche Verschärfungen und ob in der Schweiz – wie Italien oder Frankreich – die Ausgangssperre verhängt wird.