«Gleichstellung»: Genfer Schule verzichtet auf Muttertag – Kritik
Für die «Gleichstellung» und die «Inklusion der Geschlechter» verzichtet die Primarschule Lully GE in diesem Jahr auf die traditionelle Muttertagsfeier.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Primarschule in Lully GE hält in diesem Jahr keine Muttertagsfeier ab.
- Stattdessen sollen alle Menschen gefeiert werden, «die wir lieben».
- Bürgerliche kritisieren das Vorhaben der Schulleitung scharf.
Eine Genfer Schule verzichtet in diesem Jahr darauf, mit den Kindern den Muttertag zu zelebrieren. Dies, um alle Geschlechter zu inkludieren, sowie Frauen und Männer gleichzustellen. Stattdessen sollen ganz allgemein die Menschen gefeiert werden, «die wir lieben». Die Schulleitung muss dafür Kritik einstecken, schreibt die «Tribune de Genève».
An der Primarschule in Lully GE basteln die Kinder ihren Eltern zum Mutter- und Vatertag Geschenke. Diese werden dann jeweils an einem Fest präsentiert. Heuer ist jedoch alles anders: Die Schulleitung gibt in einem Schreiben an die Eltern bekannt, auf das Muttertagsfest zu verzichten.
«Die Schulleitung hat entschieden, im Mai nicht exklusiv die Mütter zu feiern», heisst es. «Dies angesichts der aktuellen Entwicklung bezüglich der Inklusion der Geschlechter und der Gleichstellung von Frauen und Männern. Die Kinder sollen zwei Geschenke für die Personen, ‹die sie lieben› vorbereiten.»
Das Fest soll dann am 24. Mai stattfinden, ein Datum, das nicht zufällig gewählt ist – es liegt genau zwischen dem Muttertag am 12. Mai und dem Vatertag am 2. Juni.
Bürgerliche kritisieren Abschaffung der Muttertagsfeier
Der Genfer SVP-Grossrat Yves Nidegger teilt den Elternbrief der Schulleitung auf der Plattform X (ehemals Twitter). Die Reaktionen sind gemischt. Einige Nutzer halten das Vorhaben der Schule für «erbärmlich» oder «grotesk». Andere finden es «gut» oder «angemessen».
Anne Hiltpold, en version woke d’Anne Torracinta? pic.twitter.com/C2jVcJ5v6G
— Yves Nidegger (@YvesNidegger) April 18, 2024
Von bürgerlicher Seite hagelt es weitere Kritik für das Vorgehen der Schule. Der Präsident der rechtspopulistischen Partei «Mouvement citoyens genevois» (MCG), François Bärtschi, schreibt in einem Communiqué: «Es ist inakzeptabel, diese sympathischen Traditionen abzuschaffen. Gerade in einer Zeit, in der unsere Gesellschaft Orientierungspunkte verloren hat.»
Die Genfer Schul- und Erziehungsministerin Anne Hiltpold (FDP) wendet sich gegenüber der Zeitung vom Vorhaben der Schule ab. Sie habe die Schulleitung aufgefordert, die «isolierte» und «ungeschickte» Entscheidung rückgängig zu machen, so Hiltpold.