Lachgas-Skandal der Lonza: Sommaruga fordert neue Verordnung
Die Lonza stösst jährlich 1800 Tonnen klimaschädliches Lachgas aus. Bundesrätin Simonetta Sommaruga will dem mit einer Verordnung ein Ende setzten.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Lonza-Fabrik in Visp VS stösst jährlich 1800 Tonnen an klimaschädlichem Lachgas aus.
- Bisher existiert jedoch kein Gesetz zur Regulierung oder Kontrolle von Lachgasausstössen.
- Nun soll eine entsprechende Verordnung geschaffen werden.
Seit 2017 ist bekannt, dass eine Fabrik der Lonza in Visp VS jährlich 1800 Tonnen Lachgas ausstösst. Das entspricht zwischen 550'000 und 600'000 Tonnen CO2 pro Jahr, wie der «Tagesanzeiger» berichtet. Massnahmen sind erst für das Jahr 2022 vorgesehen. Mit einer neuen Verordnung will Bundesrätin Simonetta Sommaruga den Prozess beschleunigen.
Grund für die langsame Reaktion ist eine Lücke im Gesetz. Da Lachgas ungiftig ist, gibt es in der Schweiz bisher keine Grenzwerte oder Kontrollpflichten. Entsprechend konnte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) im Fall der Lonza bisher keine Massnahmen forcieren. Diese Gesetzeslücke will Simonetta Sommaruga nun schliessen.
Die Nationalratskommission für Umwelt, Raumplanung und Energie will noch weiter gehen. Sie plant eine Inventarisierung aller klimaschädlichen Gasen und Untersuchungen zu weiteren möglichen Lachgas-Fällen. Das Bafu wurde mit entsprechenden Anweisungen beauftragt.