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UNO-Sonderberichterstatter für Folter stattet Brian bald Besuch ab

Alexander König
Alexander König

Genève,

Seit Jahren sorgt der Fall Brian alias «Carlos» für Schlagzeilen. Ein Bericht empfiehlt die Verlegung in die Psychiatrie. «Zu einfach», findet ein Experte.

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Der berühmteste Häftling der Schweiz kommt unerwartet bereits am Freitag frei. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein neuer Bericht empfiehlt die Verlegung von Brian in die Psychiatrie.
  • Der UNO-Sonderberichterstatter für Folter Nils Melzer kritisiert diesen Vorschlag.
  • Nun möchte er Brian, ehemals bekannt unter dem Namen «Carlos», einen Besuch abstatten.

Seit drei Jahren ist Brian fast ununterbrochen in Einzelhaft. 23 Stunden pro Tag, ganz alleine, isoliert. Schon länger wird dies vom UNO-Sonderberichterstatter Nils Melzer kritisiert.

Nun hat die nationale Kommission zur Verhütung von Folter einen neuen Bericht veröffentlicht. Dieser empfiehlt unter anderem, dass Brian mehr Kontakt zu Menschen haben solle.

Melzer bezieht gegenüber dem «Regionaljournal» des SRF Stellung. Er findet, es gehe in die richtige Richtung. Es sei richtig und wichtig, dass die Haftbedingungen gelockert würden.

Aber: Die Vorschläge gehen ihm zu wenig weit. Brian solle aus der Einzelhaft rauskommen und seine Familie treffen können. Und zwar ohne Sicherheitsscheibe dazwischen, fordert Melzer.

Melzer: Medikamente keine Lösung

Im Bericht würde ausserdem die Mitverantwortung der Behörden zu wenig unterstrichen. Und mit einem Unterstreichen sei es ohnehin nicht getan: Melzer erwartet ein offenes Eingeständnis von Kanton und Bund.

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Für Nils Melzer, Sonderberichterstatter für die UNO zum Thema Folter. (Archivbild) - SRF-«Arena»

Im Bericht wird weiter vorgeschlagen, dass Brian in ein anderes Gefängnis oder in eine Psychiatrie verlegt werde. «Ich habe Angst, dass die Behörden dies als einfachsten Weg anschauen. Im Sinne von: ‹Ja gut, legen wir ihn halt medikamentös still.›»

Das sei nicht angemessen. Doch was wäre denn die richtige Lösung? Das wisse Melzer auch noch nicht. Darum wolle er sich selbst ein Bild machen.

Noch vor Weihnachten möchte er Brian vor Ort besuchen – zusammen mit einem forensischen Experten, mit einem Arzt. «So können wir die Lage objektiv abklären.» Ein entsprechendes Gesuch würde in den nächsten Tagen eingereicht, so Melzer.

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