Wegen WEF: Mieter müssen Wohnung für eine Woche räumen
Das WEF lässt die Preise für eine Unterkunft in Davos in astronomische Höhen schnellen. Etwas, das auch Davoser Mieter zu spüren bekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Vom 20. bis 25. Januar geht in Davos das alljährliche World Economic Forum über die Bühne.
- Das WEF wird jedes Jahr grösser. Das wirkt sich auf die Preise für eine Unterkunft aus.
- Auch betroffen sind dauerhafte Mieter. Sie müssen wegen des WEF ihre Wohnungen verlassen.
Jedes Jahr geht in Davos das World Economic Forum (WEF) über die Bühne.
Der Ort mit etwas mehr als 10'000 Einwohnern wird dann von Geschäftsmännern und Politikerinnen aus der ganzen Welt besucht.
Auch weil das WEF immer grösser wird, sich immer mehr «Trittbrettfahrer» zeigen wollen, explodieren die Preise für Unterkünfte.
Das bedeutet, dass immer mehr Veranstaltungen stattfinden. Aus diesem Grund gibt es auch immer mehr Gebäude-Umnutzungen.
«Anti-Trittbrettfahrer»-Gesetz greift am WEF 2025 noch nicht
Dagegen wollten die Davoser vorgehen, nahmen im Sommer ein sogenanntes «Anti-Trittbrettfahrer»-Gesetz an.
Dieses besagt, dass nur noch eine Bewilligung für eine Veranstaltung erhält, wer Bezug zum WEF hat. Doch wegen einer Beschwerde ist dieses noch nicht in Kraft.
Trotzdem habe man – im Sinne des eigentlich angenommenen Gesetzes – weniger Bewilligungen vergeben. Das sagt Valérie Favre Accola, die Statthalterin von Davos gegenüber SRF.
Nur Gäste des WEF und Partnerfirmen hätten die Möglichkeit bekommen. Die sogenannten «Trittbrettfahrer» seien aussen vor geblieben.
Dennoch bleibt die Lage in Davos angespannt. Denn auch die Einheimischen sowie die dauerhaften Einwohner von Davos bekommen das immer grösser werdende WEF zu spüren.
Spezielle WEF-Klauseln in Mietverträgen
Mittlerweile gibt es nämlich immer mehr Vermieter, die spezielle Klauseln in ihre Mietverträge schreiben lassen. Diese besagen, dass Mieter ihre Wohnungen während des WEF verlassen müssen!
Joshua Wada, der Präsident vom Mieterinnen- und Mieterverband Graubünden erklärt bei «Schweiz aktuell»: «Wir bekommen immer wieder Meldungen von Menschen, die ihre Wohnung verlassen müssen.»
Legalität muss geprüft werden
Die Betroffenen seien oft ratlos, so Wada. So beispielsweise Eltern, deren Kinder weiterhin in Davos die Schule besuchen müssen.
Wada weiter: «Wir hören jedes Jahr mehr solche Meldungen.»
Irgendwann müsse man diesen Praktiken einen Riegel schieben, sagt der Präsident des Mieterinnen- und Mieterverbands Graubünden. Und rechtlich prüfen «ob solche Verträge überhaupt legal sind, oder nicht.»