Bitcoin und Krypto-Diebstähle: Wie sich Anleger schützen können
Nach dem grössten Krypto-Diebstahl bei Bybit warnen Experten vor Sicherheitsrisiken und empfehlen eine sichere Verwahrung von Bitcoin und Co.

Der jüngste Hackerangriff auf die Kryptobörse Bybit hat die Kryptowelt erschüttert. Cyberkriminelle erbeuteten Digitalwährungen im Wert von 1,5 Milliarden Dollar (rund 1,34 Milliarden Franken).
«Das war der grösste Krypto-Diebstahl aller Zeiten», erklärt Max Heinze, Gründer des Frankfurter Fintechs 21x. Der Vorfall wirkt sich auf den gesamten Kryptomarkt aus, wie die «WirtschaftsWoche» meldet.
Zunahme von Krypto-Diebstählen
Krypto-Diebstähle nehmen zu. Im Jahr 2024 wurden bei 303 Hacking-Angriffen Digitalwährungen im Wert von 2,2 Milliarden Dollar (rund 2 Milliarden Franken) gestohlen.

Das sind 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit steigenden Bitcoin-Kursen wird das Geschäft für Kriminelle lukrativer.
Sichere Verwahrung ist entscheidend
Experten raten zur Vorsicht bei der Aufbewahrung von Kryptowährungen. Wer sein Kryptovermögen selbst verwalten möchte, benötigt technisches Grundwissen.
«Wenn Anleger ihre Kryptowährungen sicher verwahren wollen, sollten sie diese in einer eigenen Wallet speichern», empfiehlt Heinze. Das Motto lautet: «Not your keys, not your coins».
Eine digitale Geldbörse, die Wallet, ist unerlässlich. Sie hat eine eigene Adresse aus über 20 zufälligen Zeichen, vergleichbar mit einer IBAN im klassischen Bankensystem.
Krypto-Sicherheit
Bruno Krauss von ReWallet warnt:
«Wer seine Kryptowerte selbst verwahren will, sollte sich im Klaren sein, dass er die volle Verantwortung trägt. Und damit selbst auch der grösste Risikofaktor für seine Bitcoin ist».
Für Anfänger empfiehlt er zunächst zentrale Handelsplätze.
Verschiedene Wallet-Optionen für Bitcoin und Co.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten zur eigenständigen Verwaltung von Digitalwährungen wie Bitcoin. Hot Wallets bieten schnellen Zugriff, da die Daten online gespeichert werden.

Sie erfordern keine spezielle Hardware und sind oft als Browser-Erweiterungen verfügbar. Viele Kryptobörsen wie Coinbase und Binance bieten eigene Hot Wallets an.
Im Gegensatz zur klassischen Verwahrung bei den Handelsplattformen lagern die Kryptowerte hier in der eigenen digitalen Brieftasche. Bei einem Hack oder einer Insolvenz der Börse wären die Vermögenswerte geschützt.
Cold Wallets für höhere Sicherheit
Für erhöhte Sicherheit sorgen Cold Wallets, insbesondere Hardware Wallets. Diese externen Geräte, ähnlich USB-Sticks, verbinden sich nur bei Bedarf mit dem Internet.

Das reduziert laut «WirtschaftsWoche» das Risiko von Hackerangriffen erheblich. Krauss rät zur Vorsicht:
«Auch wer eine Hardware Wallet verwendet, sollte vor Abschluss der Transaktion sicherheitshalber überprüfen. Ob die auf dem Display abgebildete Wallet-Adresse mit der tatsächlich bestimmten Empfänger-Adresse identisch ist».
Tipps zur sicheren Verwahrung
Bei der Wahl einer Hardware Wallet sollten Anleger auf Kompatibilität mit ihren bevorzugten Kryptowährungen achten. Zudem empfiehlt sich die Nutzung von Open-Source-Lösungen, deren Quellcode öffentlich einsehbar ist.
Dies ermöglicht Experten, potenzielle Schwachstellen zu identifizieren. Die sichere Verwahrung von Kryptowährungen erfordert Sorgfalt und technisches Verständnis.
Mit den richtigen Vorkehrungen können Anleger ihre digitalen Vermögenswerte von Bitcoin und Co. effektiv vor Diebstahl schützen.