Nestlé investiert über drei Milliarden für Umweltmassnahmen
Der Nahrungsmittelmulti Nestlé nimmt Milliardenbeträge in die Hand, um umweltfreundlicher zu wirtschaften. 3,2 Milliarden Franken sollen investiert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Nestlé will umweltfreundlicher wirtschaften.
- Der Nahrungsmittelkonzern plant Investitionen in Höhe von 3,2 Milliarden Franken.
- Das Ziel: Bis 2050 Netto-Null-Emission.
Der Nahrungsmittelmulti Nestlé nimmt Milliardenbeträge in die Hand, um umweltfreundlicher zu wirtschaften. Der Konzern will in den nächsten fünf Jahren 3,2 Milliarden Franken zur Senkung seiner CO2-Emissionen investieren. Das Ziel: Bis 2050 Netto-Null-Emission.
Bereits bis 2030 will Nestlé zudem seinen CO2-Ausstoss um die Hälfte reduzieren. Am Donnerstag veröffentlichte das Unternehmen dazu erstmals einen detaillierten Aktionsplan, wie es diese Klimaziele erreichen will.
Fast die Hälfte der 3,2 Milliarden Franken werden laut der Mitteilung in die regenerative Landwirtschaft gesteckt. Nestlé arbeite bereits mit mehr als 500'000 Bauern und 150'000 Lieferanten zusammen, um sie bei der Anwendung von regenerativen Anbauverfahren zu unterstützen.
Fokus auf Bodengesundheit
Die regenerative Landwirtschaft widme sich dabei etwa der Bodengesundheit und stelle teils in Schieflage geratene Ökosysteme wieder her, erklärte Rob Cameron, Head of Public Affairs von Nestlé, anlässlich einer Videokonferenz.
Der Agrarsektor ist mit Abstand der grösste Posten in der CO2-Bilanz von Nestlé. Die Produktion von Lebensmitteln macht den Angaben nach rund 70 Prozent des CO2-Fussabdrucks aus. Nestlé beteilige sich an den erforderlichen Investitionen der Bauern und erhöhe im Gegenzug die Abnahmemengen und zahle einen höheren Preis für die Produkte.
«Wir sehen den Umweltschutz aber nicht als reinen Kostenfaktor, sondern glauben daran, dass diese Anstrengungen auch unseren Kunden und Aktionären zu Gute kommen werden», sagte der operationelle Chef von Nestlé, Magdi Batato.
Nur noch Strom aus erneuerbaren Energien
Das angestrebte Investitionsvolumen soll laut dem Nestlé-Chef Mark Schneider durch Einsparungen an anderen Stellen finanziert werden. Es sei zudem keine Lösung Marken oder Produkte, die einen hohen CO2-Austoss hätten, einfach abzustossen, hielt er fest. Um die gesteckten Ziele zu erreichen, will die Nestlé-Führung ausserdem die Boni des Managements an die Erreichung der neuen Umweltvorgaben knüpfen.
Als weitere Massnahme will Nestlé künftig an sämtlichen 800 Standorten in 187 Ländern nur noch Strom aus erneuerbaren Energien verwenden. «Bereits heute betreiben wir ein Drittel der Produktionsanlagen mit erneuerbaren Energien», betonte Batato. Bis Ende 2022 werde zudem der weltweite Fuhrpark auf umweltschonendere Fahrzeuge umgestellt.
«Die Bewältigung des Klimawandels kann nicht warten», sagte der Nestlé-CEO zu den Plänen des Konzerns weiter. Er selbst sei nicht gerade ein Early Adopter gewesen, wenn es um den Umgang mit dem Klimawandel gehe.
Doch nun wisse man genug, um mit einem Gefühl der Dringlichkeit zu handeln. «Wirtschaftsführer können es sich nicht länger leisten, skeptisch und endlos geduldig zu sein und darauf zu warten, dass jede Theorie überprüft und jedes Klimamodell bewiesen wird», so Schneider.