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Pierer Mobility: KTM steht vor der Insolvenz

Juli Rutsch
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Österreich,

Die Tochterfirma von Pierer Mobility, KTM, steht kurz vor der Insolvenz. Die Situation betrifft tausende Mitarbeiter und hat weitreichende Folgen.

Pierer Mobility KTM Insolvenz
KTM, die Pierer Mobility Tochter, reicht einen Insolvenzantrag ein. - keystone

Die Tochter von Pierer Mobility, KTM, bereitet einen Antrag auf ein gerichtliches Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung vor. Laut «Tourenfahrer» will das Unternehmen diesen Antrag am 29. November 2024 stellen.

Das Verfahren soll dem Management ermöglichen, das Unternehmen unter Aufsicht eines Sanierungsverwalters zu restrukturieren. Ziel ist es, innerhalb von 90 Tagen einen Sanierungsplan mit den Gläubigern zu vereinbaren.

Pierer mobility ktm ag
Die Pierer Mobility AG stellt Motorräder für KTM her. - Pixabay

Die finanzielle Lage von KTM ist prekär. Das Unternehmen benötigt einen «hohen dreistelligen Millionenbetrag» zur Refinanzierung.

Auswirkungen auf Mitarbeiter und Produktion

Die Krise bei der Pierer Mobility Tochter hat erhebliche Auswirkungen auf die Belegschaft. Bereits 700 Arbeitsplätze wurden abgebaut, weitere 300 sollen folgen.

«Morgenpost» berichtet, dass die Auszahlung der November-Gehälter und Weihnachtsprämien ungewiss ist. Zudem plant KTM einen zweimonatigen Produktionsstopp von Weihnachten bis Ende Februar.

Die Mitarbeiter müssen mit einer 20-prozentigen Gehaltseinbusse rechnen. Insgesamt sind mehr als 3000 Angestellte von der Situation betroffen.

Ursachen der Krise

Die Krise bei KTM schwelt bereits seit Anfang des Jahres. «Tourenfahrer» berichtet von einer geringer als erwartet ausgefallenen Nachfrage und massiven Überkapazitäten.

Diese Situation führte zu riesigen Lagerbeständen. Als Reaktion darauf hat KTM die Produktion gedrosselt und das Management der Pierer Mobility Group drastisch verkleinert.

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«Motorradonline» erwähnt zudem Qualitätsprobleme bei einigen Motorradmodellen und eine allgemeine Überproduktion als Gründe für die Krise.

Politische Dimension

Die Insolvenz von KTM hat auch eine politische Dimension. Laut «Morgenpost» zählt KTM-CEO Stefan Pierer zu den reichsten Österreichern und ist politisch gut vernetzt.

Pierer war ein bedeutender Geldgeber für Sebastian Kurz bei dessen erster Nationalratswahl 2017. Dies könnte zu politischen Auseinandersetzungen führen.

Pierer Mobility KTM AG
Ziel sei es nun, die Liquidität von KTM zu sichern. - keystone

Zudem profitierte Pierer erheblich von Corona-Hilfen, während er sich gleichzeitig eine hohe Dividende auszahlte. Dies könnte weitere politische Diskussionen auslösen.

Zukunftsaussichten für die Pierer Mobility Tochter

Die Zukunft von KTM bleibt ungewiss. Das Unternehmen strebt eine «Redimensionierung» an, um den Bestand der KTM-Gruppe nachhaltig zu sichern.

«Motorradonline» berichtet, dass KTM plant, den Lagerüberbestand bei KTM und ihren Händlern in den kommenden zwei Jahren anzupassen. Dies wird zu einer Reduzierung der Betriebsleistung an den österreichischen Standorten führen.

Das Ausmass führe demnach von über einer Milliarde Euro in den Jahren 2025 und 2026.

Kommentare

User #2332 (nicht angemeldet)

Früher war eine 125er KTM das Mass aller Dinge, mehr Motocross als Enduro, absolut Einzigartig. Heute sehen die Kisten aus wie billiger China-Schrott, mit einem hässlichen Orange. Wer kauft sich sowas?

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