US-Regierung verschiebt Download-Sperre für Tiktok auf 27. September
Das Wichtigste in Kürze
- TikTok strebt einen Deal mit den US-Konzernen Oracle und Walmart an.
- Das kommt offenbar bei der US-Regierung gut an - die Sperre wurde vorerst verschoben.
- Auch Donald Trump gab einem allfälligen Deal seinen Segen.
Die Entscheidung sei «angesichts der jüngsten positiven Entwicklungen» gefallen, teilte das Handelsministerium am Samstag mit. Kurz zuvor hatte Tiktok bestätigt, dass es einen Deal mit den US-Unternehmen Oracle und Walmart anstrebe.
Demnach ist vorgesehen, dass Oracle Technologiepartner für den US-Zweig des chinesischen Unternehmens wird und Walmart Handelspartner.
«Wir freuen uns, dass der Vorschlag von Tiktok, Oracle und Walmart die Sicherheitsbedenken der US-Regierung lösen und die Fragen zu Tiktoks Zukunft in den USA klären wird», sagte eine Tiktok-Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP.
Politischer Streit um TikTok
Um den chinesischen Onlinedienst ist ein politischer Streit entbrannt. Trump verdächtigt Tiktok der Spionage für China und hatte vom Mutterkonzern Bytedance einen Verkauf des US-Zweigs der Videoplattform verlangt. Bytedance hat die Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen.
Am Freitag hatte die US-Regierung schliesslich angekündigt, ab Sonntag das Herunterladen von Tiktok sowie der bei chinesischsprachigen Nutzern beliebten Messenger-App Wechat über die App-Marktplätze von Google und Apple zu sperren.
Das Handelsministerium in Washington begründete die Entscheidung mit Gefahren für die «nationale Sicherheit». Einem möglichen Kauf des US-Zweigs durch Oracle und Walmart steht der US-Präsident nun positiv gegenüber
«Ich denke, es wird ein fantastischer Deal», sagte Trump. «Ich habe dem Deal meinen Segen gegeben. Wenn sie es schaffen, ist das grossartig, wenn nicht, ist das auch okay.»
China spricht von «Schikane»
Peking brandmarkte das Vorgehen der US-Regierung gegen Tiktok am Freitag als «Schikane» und drohte mit Gegenmassnahmen. Am Samstag setzte die chinesische Regierung einen Mechanismus für Strafmassnahmen gegen ausländische Unternehmen in Kraft, sollten diese die «nationale Sicherheit» der Volksrepublik bedrohen. Der Schritt zielt nach Ansicht von Beobachtern klar auf US-Unternehmen ab.