Die Welthandelsorganisation (WTO) hat grünes Licht für die US-Strafzölle gegen EU-Staaten gegeben. Betroffen sind Einfuhren im Umfang von 7,5 Milliarden Dollar.
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Käse ist eines der von den neuen Strafzöllen betroffenen Produkte (Archivbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Mitgliedsländer der Welthandelsorganisation gaben grünes Licht für neue US-Strafzölle.
  • Betroffen sind Einfuhren aus der Europäischen Union (EU).
  • Die EU will die USA aber noch davon überzeugen, auf die Strafmassnahmen zu verzichten.
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Den neuen milliardenschweren Strafzöllen der USA auf EU-Produkte steht nichts mehr im Wege: Die Mitgliedsländer der Welthandelsorganisation (WTO) haben heute Montag in Genf grünes Licht gegeben.

Der Antrag hätte nur einstimmig abgelehnt werden können, also mit der Stimme der USA, insofern stand die Annahme von vornherein fest. Die EU-Kommission will dennoch versuchen, die Sonderabgaben durch Gespräche mit den USA noch abzuwenden.

EU-Importe im Unfang von 7,5 Mia. Dollar betroffen

Die US-Strafzölle sollen nach US-Angaben von Freitag an gelten. Sie dürfen nach einem WTO-Urteil wegen jahrelanger rechtswidriger Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus erhoben werden. Sie betreffen EU-Einfuhren im Umfang von 7,5 Milliarden Dollar. Das war die höchste Summe, die in der der fast 25-jährigen Geschichte der WTO je genehmigt wurde.

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Ein Flugzeug des Herstellers Airbus. (Archivbild) - Keystone

Betroffen sind neben Flugzeugen und Flugzeugkomponenten auch Produkte wie Käse, Schinken, Olivenöl und Wein, die mit einer zusätzlichen Abgabe von 25 Prozent belegt werden. Besonders betroffen sind Deutschland, Frankreich, Spanien und Grossbritannien.

WTO-Schlichter haben aber auch rechtswidrige Subventionen für den Airbus-Konkurrenten Boeing festgestellt. Die EU rechnet mit der Genehmigung von Strafmassnahmen in ähnlicher Höhe. Die Entscheidung darüber fällt aber erst im kommenden Jahr.

EU will Gespräche mit USA

Die USA fänden eine Verhandlungslösung über das Ende aller nicht mit den WTO-Regeln vereinbarten Subventionen besser als Strafzölle, sagte der amerikanische WTO-Botschafter Dennis Shea.

Dafür müsse aber sichergestellt werden, dass die EU tatsächlich sämtliche Airbus-Subventionen streiche und diese auch nicht durch die Hintertür wieder einführe. Die EU habe sich 15 Jahre lang auf keine ernsthaften Diskussionen darüber eingelassen.

EU-Handelskommissarin Cecila Malmström sagte am Montag in Brüssel: «Wir werden die Amerikaner bis zur letzten Minute drängen, doch noch eine Einigung zu finden oder zumindest die Zölle vorerst einzufrieren.» Bisher habe sie mit dem Anliegen in Washington aber nichts bewirkt.

EU-Handelskommissarin Cecila Malmström
EU-Handelskommissarin Cecila Malmström. - Keystone

In einem Brief an den US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer signalisierte Malmström den Willen der EU, den zugrundeliegenden Streit um Sanktionen für die Flugzeugbauer fair zu lösen.

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