Streit über Musk: Experten sind bei Lanz uneinig
Elon Musk polarisiert: Während Politologin Ashbrook vor seinem wachsenden Einfluss warnt, verteidigt der «Welt»-Herausgeber Poschardt den Milliardär.

Elon Musk, der Tech-Unternehmer und reichste Mann der Welt, steht erneut im Zentrum einer hitzigen Debatte. Experten diskutieren kontrovers über seinen Einfluss und seine Rolle in der Gesellschaft.
Die renommierte Politologin Cathryn Clüver Ashbrook äusserte sich kritisch zu Musks wachsender Macht. In der ZDF-Talkshow «Markus Lanz» warnte sie eindringlich vor dem Milliardär, wie «ZDF» berichtet.

«Die grundlegende Schwäche der westlichen Zivilisation ist Empathie», hatte Musk in einem Podcast gesagt. Das kann laut Ashbrook nicht akzeptiert werden, schliesslich sei Empathie der soziale Kitt, der «unsere Konsensdemokratie» zusammenhielte.
Musk und die Meinungsfreiheit
Die Politologin kritisierte schon öfter Musks Verständnis von Meinungsfreiheit. Sie argumentierte, dass seine Definition zu weit gefasst sei und problematische Inhalte begünstige.
Ashbrook wies darauf hin, dass Musk durch seine Plattform X erheblichen Einfluss auf den öffentlichen Diskurs ausübe. Sie warnte vor den möglichen Konsequenzen dieser Entwicklung.
Die Expertin betonte die Notwendigkeit, Musks Aktivitäten genau zu beobachten. Sie forderte eine kritische Auseinandersetzung mit seiner Rolle in der Gesellschaft, schliesslich sei er nicht gewählt worden.
Ashbrook vs. Poschardt
In der hitzigen Debatte bei Markus Lanz über Musks kontroverse Äusserungen zur Empathie zeigten sich deutliche Meinungsverschiedenheiten unter den Gästen. Ulf Poschardt plädierte für einen neutralen Ansatz, um Musks Aussagen im Kontext zu verstehen.

«Ich werte das erstmal nicht, sondern ich will verstehen, warum sagt er das – in welchem Kontext», so Poschardt laut «Kölner Stadt-Anzeiger. Dem widersprach Ashbrook vehement und warnte vor einer Normalisierung solcher Äusserungen, die sie als Vorboten des Autoritarismus interpretierte.
Poschardt reagierte auf diese Einschätzung mit der provokanten Frage «Vergleichen wir den jetzt mit Nazis?» Der Herausgeber argumentierte, dass Musk trotz seiner Fehler eine wichtige Rolle in der Technologiebranche spiele.
Investigativjournalist übt ebenfalls Kritik
«Das Bedürfnis, gemocht zu werden, das ist eine wirkliche Schwäche und die habe ich nicht», sagte Musk. Ein Satz, der eine weitere Diskussion bei Lanz auslöste.
Der Milliardär reagiere laut Investigativjournalist Sönke Iwersen aggressiv auf Kritik. Dies widerspreche seiner Behauptung, es sei egal, was die Leute von ihm denken.
Iwersen Musks nannte Musks vulgäre Beschimpfung von Werbekunden als Beispiel. Überraschenderweise zeigte Poschardt Bewunderung für dieses Verhalten, was Iwersen zur Kritik an Poschardts Marktwirtschaftskenntnissen veranlasste.