Autobahn-Ausbau: Die Argumente für ein Nein

Julia Bosson
Julia Bosson

Bern,

Die Schweiz stimmt am 24. November 2024 über den Ausbau der Nationalstrassen ab. Die wichtigsten Argumente des Referendumskomitees.

Nein Autobahnausbau
Gegner des Autobahnausbaus demonstrieren auf dem Bundesplatz. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Breite Allianz gegen Autobahnausbau: SP, Grüne, GLP, EVP und Umweltorganisationen dagegen.
  • Ausbau soll Verkehrsprobleme langfristig verschärfen und widerspricht Klimazielen.
  • Forderung nach zukunftsfähiger Infrastruktur mit Fokus auf ÖV und Velo statt Autobahnen.

In der Schweiz wird am 24. November 2024 über den Ausbau der Nationalstrassen abgestimmt. Zur Allianz gegen den Autobahnausbau gehören Parteien wie SP, Grüne, GLP und EVP sowie Organisationen wie WWF, Greenpeace, pro natura und verschiedene regionale Verbände.

Übertrieben, veraltet und zu teuer

Das Gegenkomitee argumentiert gegen den geplanten Autobahn-Ausbau mit folgenden Hauptpunkten:

Der Ausbau wird als übertrieben, veraltet und zu teuer kritisiert. Die Gegner argumentieren, dass die Erweiterung der Autobahnen bestehende Verkehrsprobleme nicht lösen, sondern verschlimmern würde. Sie berufen sich auf Erfahrungen und Forschungsergebnisse, die zeigen, dass mehr Strassenkapazität zu mehr Verkehr, Staus, Luftverschmutzung und CO2-Emissionen führt.

Gegen Autobahnausbau
Gegner des Autobahn-Ausbaus demonstrieren auf dem Bundesplatz. - Keystone

Die Kosten von rund 5 Milliarden Franken plus zukünftige Unterhaltskosten werden als zu hoch angesehen, besonders angesichts der Klimakrise. Der massive Landverbrauch von über 400.000 m² für die Projekte, oft auf wertvollen Landwirtschafts- und Waldflächen, wird kritisiert.

Langfristige Folgen für Gesundheit und Klima

Das Komitee warnt, dass der Ausbau nur kurzfristig Entlastung bringt, langfristig aber zu mehr Verkehr, Lärm und Abgasen führt. Dies belaste die Gesundheit der Bevölkerung und verursache hohe Folgekosten. Zudem widerspreche der Ausbau den Klimazielen, da der Strassenverkehr bereits jetzt der grösste CO2-Verursacher in der Schweiz sei.

ÖV Velo
Die Planung der Infrastruktur solle sich auf klimaschonendere Verkehrsmittel wie ÖV oder Velos fokussieren, meint das Komitee (Symbolbild). - Keystone

Die Gegner betonen, dass viele betroffene Gemeinden den Ausbau ablehnen, da sie negative Auswirkungen auf ihre Ortschaften befürchten. Stattdessen fordern sie eine zukunftsfähige Verkehrsplanung mit Fokus auf öffentlichen Verkehr und Fahrradinfrastruktur als umweltfreundliche Alternativen.

Kommentare

User #2502 (nicht angemeldet)

Bravo wir danken Rösti für sein Aggressives auftreten mit der Blocher Medienkraft So half die SVP der SP zum Nein Rösti ist halt untragbar

User #3927 (nicht angemeldet)

Selbst wenn das Netz überall für jede Spitzenbelastung ausgebaut wäre, es gäbe erneut Stau. Das Strassenangebot kann erhöht werden, bleibt aber prinzipiell endlich. Die maximale Kapazität liegt bei 80 bis 85 km/h. Deswegen sehe ich einen Vorteil in Strassengebühren: Sie würden allen die Notwendigkeit signalisieren, das Verhalten zu ändern. Ein Gegenmittel wäre Mobility Pricing, doch der Widerstand dagegen ist massiv. Selbst mögliche Pilotprojekte werden von bürgerlicher Seite vehement bekämpft. Offenbar baut man lieber für Milliarden die Autobahnen aus, auch wenn der Nutzen nach einer gewissen Zeit verpufft. Für die Nutzung der Nationalstrassen bezahlen wir mit der Autobahnvignette einen eher symbolischen Preis (eine Erhöhung auf 100 Franken wurde vor einigen Jahren abgelehnt). Er tut nicht weh. Einzig Lastwagen werden mit der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) zur Kasse gebeten. Ziel ist die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene. Ohne LSVA wären die Staus noch prekärer, nicht zuletzt vor dem Gotthard, wo der zweispurige Tunnel als «Nadelöhr» wirkt und es Druck auf eine vollständige Öffnung der 2. Röhre gibt. Diese Kosten wären für eine ausreichend grosse Anzahl Menschen ein Anreiz, etwas zu ändern.

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