Bundesrat Alain Berset betont Rolle der Gesundheit für den Frieden
Bundesrat Alain Berset eröffnete am Sonntag in Genf die Weltgesundheitsversammlung. Dabei forderte er Zugang zu Gesundheitsversorgung in Konfliktgebieten.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundesrat Berset betont in Genf die wichtige Rolle der Gesundheit für den Frieden.
- Der Innenminister hielt heute Sonntag die Eröffnungsrede zur Weltgesundheitsversammlung.
- An der Versammlung stehen der Ukraine-Krieg und die Folgen für die Gesundheit im Fokus.
Bundesrat Alain Berset hat am Sonntag in Genf in seiner Eröffnungsrede zur 75. Weltgesundheitsversammlung die Rolle der Gesundheit für den Frieden betont. Der Zugang zur Gesundheitsversorgung müsse auch in Konflikten sichergestellt sein. Der Schweizer Gesundheitsminister sagte dies insbesondere mit Blick auf die hunderten von Angriffen, die im Ukraine-Krieg auf Gesundheitszentren verübt wurden.
Der Konflikt und seine Folgen für die Gesundheit stehen im Mittelpunkt der Versammlung der 194 Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation WHO. Diese findet erstmals seit der Corona-Pandemie wieder physisch statt.
Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) verurteilte die «inakzeptablen Angriffe» gegen Zivilisten. Diese verstiessen gegen das humanitäre Völkerrecht. Er rief alle Mitgliedstaaten und Konfliktparteien dazu auf, die Regeln einzuhalten.
Gesundheit als wichtige Komponente für Frieden
Die Versammlung entscheidet in Genf auch über eine Initiative, die die Schweiz und der Oman seit mehreren Jahren lanciert haben. Diese hat zum Ziel, die Gesundheit zu einer wichtigen Komponente für den Frieden während und nach aufkommenden Konflikten zu machen.
Neben dem Ukraine-Krieg beschäftigt die Weltgesundheitsversammlung auch, wie die globale Gesundheit im Hinblick auf eine nächste Pandemie gestärkt werden könnte. Die Schweiz sieht die Versammlung als «Zentrum der globalen Gesundheitssteuerung», deren Rolle noch ausgeweitet werden müsse.
Alain Berset: «Braucht starke WHO»
Alain Berset betonte schliesslich erneut die Rolle der Schweiz für eine nachhaltigere Finanzierung der WHO. Der heutige Anteil der Pflichtbeiträge von 20 Prozent könnte in etwa zehn Jahren auf 50 Prozent erhöht werden. Das Gesamtbudget der WHO liegt bei 5,8 Milliarden Franken.
«Wir alle zusammen haben verstanden, dass es eine starke WHO braucht», sagte Berset. Diese müsse mit genügend Mitteln und Autorität ausgestattet sein, damit sie sich auf Pandemien vorbereiten und darauf reagieren könne.
Ein weiteres Traktandum der Weltgesundheitsversammlung ist die Verlängerung des Mandates des WHO-Generaldirektors Adhanom Ghebreyesus. Der Äthiopier soll am Dienstag für eine zweite Amtszeit wiedergewählt werden.