Schwuler kämpft mit Muckis für ein Nein zum Diskriminierungs-Gesetz
Die Gegner des Diskriminierungs-Gesetzes erhalten Unterstützung. Silvan Amberg, selber schwul, kämpft mit eigenem Komitee für ein Nein.
Das Wichtigste in Kürze
- Schwul und trotzdem gegen das neue Diskriminierungs-Verbot: Silvan Amberg macht Kampagne.
- In der SRF Rundschau darf er dafür seine Muskeln spielen lassen.
- Im Fitnessstudio sagt er: Ja, man soll zu Hass aufrufen können.
«Es ist ganz klar, dass es in unserer Gesellschaft Leute gibt mit abartigen Vorstellungen.» Das sagt nicht etwa ein Evangelikaler über Homosexuelle. Sondern Silvan Amberg, selber schwul, über Leute, die gegen Schwule hetzen. In der SRF Rundschau lässt er die Muckis spielen: Aus dem Fitnessstudio heraus kämpft er, der Homosexuelle, für ein Nein zum Diskriminierungs-Verbot.
Man soll zu Hass aufrufen können
Im Gegensatz zu den Schwulen- und Lesbenorganisationen findet Amberg es richtig, dass «abartige Vorstellungen» auch geäussert werden dürfen. «Man darf andere Meinungen nicht mit dem Strafgesetz unterdrücken», argumentiert er, sondern müsse halt dagegen argumentieren. Wer Freiheit wolle, müsse tolerieren, dass einem nicht alle Aussagen gefielen.
Aber soll man denn auch zu Hass aufrufen dürfen? ««Ja! Schlussendlich nützt es den Minderheiten mehr, wenn diese Leute das öffentlich äussern, als wenn sie es hinter verschlossenen Türen machen.»
Silvan Amberg argumentiert ähnlich wie andere Gegner der Gesetzesänderung, wie unter anderem SVP-Nationalrat Roger Köppel. Nach langem Kampf für Gleichberechtigung will er nicht wieder als Sondergruppe klassifiziert werden.
Gewalt ist tragisch
Der fitte Steuerberater ist für schlanke Gesetze. Selbst ist er zwar auch schon angefeindet worden, Gewalt hat er aber nie erfahren. Im Gegensatz zu den Opfern der in letzter Zeit häufigen gewalttätigen Übergriffen auf Homosexuelle.
«Das ist natürlich tragisch», sagt Amberg. Man könne sich natürlich fragen, ob heute die Mittel dagegen genügten.
«Man kann darüber diskutieren, ob die Täter härter angefasst werden sollten. Ob es die sogenannte Kuscheljustiz gibt oder nicht.» Das sei aber eine strafrechtliche Debatte. Diese habe nichts mit der anstehenden Abstimmung über die Erweiterung des Diskriminierungs-Verbots zu tun.