Europäisches Parlament: Plenarsaal wegen Protests geräumt
Das Europäische Parlament musste am Mittwoch wegen Demonstrationen geräumt werden. Kurdische Aktivisten schafften es, in den Plenarsaal einzudringen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen eines Protests wurde der Plenarsaal des EU-Parlaments geräumt.
- Die Demonstranten fordern die Freilassung des inhaftierten PKK-Führers Öcalan.
- Die PKK kämpft seit Mitte der 80er-Jahre für mehr Rechte für die Kurden in der Türkei.
Der Plenarsaal – Europäisches Parlament in Strassburg – musste am Mittwoch wegen einer Protestaktion kurdischer Aktivisten geräumt werden. Nach Angaben von Sicherheitsleuten skandierten rund ein Dutzend Demonstranten im Plenarsaal Parolen gegen den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan. Sie forderten die Freilassung des seit 24 Jahren inhaftierten Anführers der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan.
Nach Angaben des SPD-Europaabgeordneten Bernd Lange, der sich im Plenarsaal befand, enthüllten die Demonstranten auf der Besuchertribüne Öcalan-Fahnen. Auf Englisch riefen sie «Freiheit für Öcalan».
Der PKK-Führer, der vor genau 24 Jahren festgenommen worden war, sitzt in der Türkei in Haft. Er verbüsst in fast völliger Isolation eine lebenslange Freiheitsstrafe auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmara-Meer.
Lange sagte der Nachrichtenagentur AFP weiter, einige der Demonstranten seien auf der Zuschauertribüne «über die Balustrade geklettert». Sie hätten ein «Bein schon ins Freie gehalten, also die Drohung, dass sie dann gegebenenfalls springen».
Die PKK kämpft seit der 80er-Jahre für mehr Rechte für die Kurden in der Türkei und gegen den türkischen Staat. Sie wurde in der Vergangenheit immer wieder für Anschläge in der Türkei verantwortlich gemacht. Die PKK wird von der Ankara-Regierung sowie den meisten westlichen Staaten, darunter die USA und die EU, als Terrororganisation eingestuft.