Stoltenberg: Finnland und Schweden haben für Nato-Beitritt geliefert
Laut Nato-Generalsekretär haben Finnland und Schweden die mit der Türkei vereinbarten Bedingungen für einen Nato-Beitritt erfüllt.
Das Wichtigste in Kürze
- Finnland und Schweden haben die Bedingungen für einen Nato-Beitritt erfüllt.
- Dies sagte Nato-Generalsekretär Stoltenberg nach einem Treffen in der Türkei.
- Das Land hatte als einziges den Beitritt bislang nicht ratifiziert.
Finnland und Schweden haben nach Ansicht von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die mit der Türkei vereinbarten Bedingungen für einen Beitritt erfüllt. «Es ist an der Zeit, Finnland und Schweden als vollständige Mitglieder der Nato zu begrüssen». Das sagte der Norweger am Donnerstag nach einem Treffen mit dem türkischen Aussenminister Mevlüt Cavusoglu. Die Türkei ist neben Ungarn der einzige Nato-Staat, der den Beitritt der beiden Ländern bislang nicht ratifiziert hat.
Stoltenberg betonte, dass Finnland und Schweden die im Juni in einem Abkommen gemachten Zusagen umgesetzt hätten. «Es ist klar, dass Finnland und Schweden das Memorandum erfüllt haben und sich für eine langfristige Partnerschaft mit der Türkei einsetzen.»
Er sprach von «wichtigen konkreten Massnahmen» zur Umsetzung des Abkommens. So hätten sie unter anderem die Zusammenarbeit mit der Türkei im Kampf gegen Terrorismus deutlich ausgebaut und es gebe mehr Auslieferungen an die Türkei. «Finnland und Schweden haben geliefert.» Das werde er auch am Freitag mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan besprechen.
Türkischer Minister zurückhaltender
Cavusoglu äusserte sich dagegen deutlich zurückhaltender. Bisher getroffene Schritte seien noch nicht ausreichend, sagte er. Finnland und Schweden sagten, sie fühlten sich ihren Versprechen verpflichtet. Was zähle, sei aber die Umsetzung, sagte Cavusoglu.
Die Türkei hatte den Beginn des Beitrittsprozesses von Finnland und Schweden lange blockiert. Es warf den beiden Ländern vor, Gruppierungen und Akteure zu unterstützen, die Ankara als Terrororganisationen einstuft. Der Türkei zufolge versprach Schweden später unter anderem die Auslieferung von mehr als 70 «Terroristen». Stockholm bestätigte das nicht. Erdogan hatte auch in den vergangenen Wochen wiederholt erklärt, die Aufnahme erneut blockieren zu können.