Umweltverantwortungsinitiative

Schneider (GLP): Nein zur Umweltverantwortungsinitiative

Domenic Schneider
Domenic Schneider

Liestal,

Domenic Schneider (Präsident der GLP Liestal-Pratteln) erklärt im Gastbeitrag, warum er als GLP-Mitglied die Umweltverantwortungsinitiative ablehnt.

Domenic Schneider
Domenic Schneider ist Einwohnerrat und Bürgerrat in Liestal sowie Präsident der GLP Sektion Liestal – Pratteln. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 9. Februar stimmt die Schweiz über die Umweltverantwortungsinitiative.
  • Die Initiative kann negative Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft haben.
  • Domenic Schneider hält auch den Zeitrahmen der Initiative für unrealistisch.

Die Erhaltung unserer Umwelt ist ein zentrales Anliegen der Grünliberalen Partei (GLP). Trotzdem lehne ich als Präsident der GLP Liestal-Pratteln die Umweltverantwortungsinitiative (UVI) ab. Obwohl die Initiative hehre Ziele verfolgt, halte ich sie für unrealistisch und kontraproduktiv.

Unrealistischer Zeitrahmen

Die UVI verlangt, dass die Schweiz innerhalb von zehn Jahren ihre Umweltbelastung so weit reduziert, dass die planetaren Grenzen nicht mehr überschritten werden. Diese kurze Frist erfordert drastische Massnahmen, die tief in unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem eingreifen würden.

Umweltverantwortungsinitiative
Domenic Schneider (GLP Präsident Liestal - Pratteln) hält den Zeitrahmen der Umweltverantwortungsinitiative für unrealistisch. (Archivbild) - keystone

Der Bundesrat betont, dass solch rigorose Regulierungen mit erheblichen Kosten für Wirtschaft und Gesellschaft verbunden wären und die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen stark einschränken könnten.

Risiken für Wirtschaft und Gesellschaft

Die Umsetzung der UVI würde zu zahlreichen neuen Vorschriften und Verboten führen, die den Konsum stark einschränken, die Wirtschaft schwächen und Produkte und Dienstleistungen verteuern könnten.

Besonders betroffen wären die Bereiche Ernährung, Landwirtschaft, Energieversorgung, Mobilität sowie Bekleidung und Wohnen. Solche einschneidenden Massnahmen könnten die gesellschaftliche Akzeptanz für notwendige Umweltanliegen gefährden.

Bestehende Regelungen

Die Schweiz verfügt bereits über ein umfassendes Regelwerk zum Schutz der Umwelt. Die Bundesverfassung enthält ausgewogene Bestimmungen zur Förderung der Nachhaltigkeit, die dem Gesetzgeber Spielraum lassen.

Umweltverantwortungsinitiative
Mitglieder der Initiativorganisationen demonstrieren am 8. Januar 2025 in Genf für ein Ja zur Umweltverantwortungsinitiative. - Keystone

Zudem wurden verschiedene Ziele und Massnahmen zur Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen festgelegt, beispielsweise in den Bereichen Kreislaufwirtschaft, Klimapolitik und Agrarpolitik.

Konstruktive Lösungsansätze der GLP

Die GLP setzt sich für einen pragmatischen und langfristigen Ansatz ein, um innerhalb der planetarischen Grenzen zu wirtschaften. Wir fördern Innovationen und technologischen Fortschritt, die eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen, ohne die Wirtschaft zu destabilisieren.

Ein schrittweises Vorgehen stellt sicher, dass Massnahmen sozial verträglich und mehrheitsfähig sind. Bestehende Gesetze und Strategien sollen konsequent umgesetzt und bei Bedarf angepasst werden, statt überstürzt neue Regelungen einzuführen.

Fazit

Die Ziele der Umweltverantwortungsinitiative sind ehrenwert und decken sich mit den Grundsätzen der GLP.

Dennoch lehne ich die Initiative aufgrund des unrealistischen Zeitrahmens und der möglichen negativen Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft ab.

Wirst du für oder gegen die Umweltverantwortungsinitiative stimmen?

Als Mitglied der GLP setze ich mich für nachhaltige und praktikable Lösungen ein, die sowohl der Umwelt als auch der Gesellschaft gerecht werden.

***

Zum Autor: Domenic Schneider (56) ist Einwohnerrat und Bürgerrat in Liestal sowie Präsident der GLP Sektion Liestal – Pratteln und Vizepräsident der GLP Basel-Landschaft. Er arbeitet bei einem Fachverband als Verantwortlicher im Bereich Distribution und wohnt mit seiner Familie in Liestal.

Kommentare

User #3880 (nicht angemeldet)

Die Schweiz mit dieser Umweltverantwortungsinitiative wird die Erderwärmung alleine nicht können. Zudem sollen Modelle die planetarischen Grenzen setzen. Damit ist man der Willkür gnadenlos ausgesetzt. Man sieht es bei den Wettervorhersagen, die auch auf Modellen basieren, wie genau diese sind.

User #1395 (nicht angemeldet)

Die UNVERANTWORTUNGSINITIATIVE muss abgelehnt werden,wenn die Schweiz in zehn Jahren nicht das Armenland von Europa werden will.

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