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Doping-Prozess: Ex-Langlauftrainer Mayer widerruft Aussagen

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Österreich,

Der ehemalige ÖSV-Langlauf- und Biathlontrainer Walter Mayer hat vor dem Landgericht Innsbruck zuvor bei der Polizei gemachte belastende Aussagen widerrufen.

Musste sich in Innsbruck vor Gericht verantworten: Walter Mayer (l). Foto: Expa/Johann Groder/APA/dpa
Musste sich in Innsbruck vor Gericht verantworten: Walter Mayer (l). Foto: Expa/Johann Groder/APA/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor der Polizei hatte Mayer ausgesagt, dass er unter anderem fünf leere Blutbeutel für den ehemaligen Langläufer Harald Wurm besorgt und dass er dem ehemaligen Ski-Langläufer Johannes Dürr 400 Milliliter Blut abgenommen habe.

Die Aussagen seien unter Druck der Polizeibeamten entstanden, da sie ihm gesagt hätten, er dürfe nur nach Hause, wenn er etwas zugebe, erklärte Mayer bei der Fortsetzung des im Februar vertagten Doping-Prozesses.

Vor der Polizei hatte Mayer ausgesagt, dass er unter anderem fünf leere Blutbeutel für den ehemaligen Langläufer Harald Wurm besorgt und dass er dem ehemaligen Ski-Langläufer Johannes Dürr 400 Milliliter Blut abgenommen habe. «Davon stimmt aber gar nichts, das ist von mir erfunden», sagte Mayer zur Richterin. Er sei damals in einer menschlichen Ausnahmesituation gewesen und habe möglichst schnell wieder nach Hause gewollt.

Mayer räumte ein, dass er einer mitangeklagten Leichtathletin vor Wettkämpfen Infusionen gegeben habe. Dabei habe es sich aber nur um eine Magnesium-Kochsalzlösung gehandelt und diese stehe nicht auf der Dopingliste. Dass damals Infusionen von mehr als 50 Millilitern vor Wettkämpfen verboten gewesen seien, habe er nicht gewusst. Er gestand zudem, leistungsförderndes Epo und Wachstumshormon bezogen zu haben. Die Mittel habe er aber nur für den Eigenbedarf gekauft und nie an jemanden weitergegeben.

Dem ehemaligen Trainer wird vorgeworfen, von 2012 bis 2019 Sportler beim Doping unterstützt zu haben und auch selbst Dopingmittel, darunter Wachstumshormon, Testosteron und Humanalbumin, an Sportler weitergegeben zu haben. Zudem soll er Blutdoping an Athleten praktiziert und damit zu deren Sportbetrug beigetragen haben. Der langjährige Trainer der österreichischen Skilanglauf-Goldstaffel bei der Weltmeisterschaft 1999 war bereits in mehrere Doping-Skandale verwickelt - beginnend mit den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City 2002.

© dpa-infocom, dpa:200702-99-648938/2

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